Wie hilft Kaffee unserem Körper?
Er treibt den Blutdruck in die Höhe und entzieht dem Körper Wasser: So lauten zwei von vielen negativen Wirkungen, die Kaffeegegner dem Heißgetränk nachsagen. Doch damit liegen sie nicht nur falsch, sie unterschlagen auch die vielen positiven Effekte des Kaffeekonsums. Zeit für eine Richtigstellung.
Kaffee ist das liebste Getränk der Deutschen: Mehr als 160 Liter trinkt jeder von uns durchschnittlich pro Jahr - und damit mehr als von Mineral-, Quell- und Tafelwasser (148 Liter), Erfrischungsgetränken (115 Liter) und Bier (101 Liter). Individuell betrachtet schwankt der Konsum beträchtlich. Während die einen mit einer morgendlichen Tasse des Wachmachers auskommen, beschließen andere noch das Dinner mit einem Espresso, ohne Schlafstörungen befürchten zu müssen. Der Grund dafür: Infolge genetischer Unterschiede verstoffwechseln Menschen Kaffee verschieden schnell. Doch egal, in welcher Menge: Für die meisten von uns ist regelmäßiger Kaffeegenuss eine gute Idee! Denn dieser aktiviert die körpereigene Müllabfuhr, dazu liefert jede Tasse Kaffee einer Studie zufolge etwa 1 Gramm lösliche Ballaststoffe -gesunde Kohlenhydrate, von denen wir Deutschen im Schnittzu wenig zu uns nehmen.
„BULLETPROOF COFFEE" - WIRKLICH EIN SCHLANKMACHER?
Ein starker Kaffee mit 1 EL Bio-Butter und 1 TL Kokosfett-Extrakt (MCT-Öl): Wer diesen „kugelsicheren Kaffee" morgens trinkt, soll lange satt bleiben - und auf Dauer schlank werden. Wissenschaftliche Belege dafür fehlen jedoch komplett. Besser: ein Porridge mit Beeren und 1 TL Leinöl, dazu ein schwarzer Kaffee. Dieser Mix sättigt noch stärker - und liefert dem Körper deutlich mehr wertvolle Nährstoffe.
Kaffee hilft, Krankheiten vorzubeugen
Insbesondere den präventiven Wirkungen von Kaffee kommen Forscher immer besser auf die Spur. Laut einer Meta-Studie schützen seine Inhaltsstoffe das Herz-Kreislauf-System, erhalten die Lungenfunktion, beugen Nieren- und Leberbeschwerden sowie Diabetes vor und können helfen, Depressionen, Gicht, Gallensteine und sogar Krebs zu vermeiden. Auch neurologisch hat Kaffee einen schützenden Effekt - und kann auf diese Weise Krankheiten wie Parkinson und Alzheimer verzögern. Dank all dem scheint uns Kaffee zusätzliche Lebenszeit zu schenken, wie eine britische
Kohortenstudie mit einer halben Million Teilnehmern nahelegt. Der lebensverlängernde Effekt zeigte sich bereits bei weniger als einer Tasse pro Tag - und auch noch bei mehr als acht Tassen. Ob der Kaffee Koffein enthielt oder nicht, war unerheblich. Allerdings: Studienaussagen wie diese, die auf persönlichen (Verzehr-)Angaben beruhen, sind stets mit Vorsicht zu genießen. Zum einen schummeln Menschen gern, zum anderen ist die Qualität der erhobenen Daten nicht immer gut. Und schließlich lässt sich ein kausaler Zusammenhang mit Beobachtungsstudien allein nicht herstellen - ein Grundproblem der meisten Untersuchungen zum Thema Ernährung. Die Annahme, dass Kaffee dem Körper Wasser entziehen könnte, ist dagegen mit Sicherheit widerlegt. Auch der blutdruckerhöhende Effekt verschwindet nach ein paar Wochen, sodass selbst Hypertonie-Patienten bis zu fünf Tassen Kaffee am Tag trinken dürfen. Einzig folgende Gruppen sollten sich das Heißgetränk versagen:
- • Schwangere: Kaffee erhöht das Risiko für Frühgeburten
- • Menschen mit hohem Stresspegel: Kaffee unterdrückt das eigentliche Ruhebedürfnis
- • Heilfastende: Kaffee regt den Appetit an und kann den Magen reizen
- • Migränepatienten: Kaffee kann Attacken auslösen
- • Menschen mit hohem Knochenbruchrisiko (Osteoporose):
Kaffee kann die Ausscheidung von Kalzium erhöhen
Schwarz gewinnt! Auf Zucker im Kaffee sollten Sie ebenso verzichten wie auf Kuhmilch: Tierische Proteine unterbrechen nachgewiesenermaßen die vom Kaffee in Gang gesetzten Selbstreinigungsprozesse der Zelle und machen wahrscheinlich auch andere gesundheitsfördernde Wirkungen zunichte. Bei Pflanzendrinks geschieht dies nicht - in Fastenphasen verzichte ich jedoch auch darauf