Was sind mögliche langfristige Folgen einer Insomnie?
Eine Insomnie belastet die betroffenen Personen sehr und führt zu einer starken Verringerung der Lebensqualität. Die Patienten fühlen sich antriebslos und müde, und manche habe Schwierigkeiten, ihren Beruf oder ihre sozialen Beziehungen aufrechtzuerhalten. Es fällt ihnen schwer, sich länger zu konzentrieren, und sie haben Gedächtnisprobleme. In vielen Fällen kann eine Insomnie zusammen mit trauriger Verstimmtheit oder einer Depression einhergehen und auch das Risiko erhöhen, eine Depression zu entwickeln [77]. Auch fühlen sich viele Patienten eher anfällig für Krankheiten. Es gibt Hinweise, dass Personen mit Insomnie eher an Diabetes erkranken, Herz-Kreislauf-Probleme entwickeln oder vermehrt von hohem Blutdruck betroffen sind [78]. Langfristig haben Patienten mit einer Insomnie auch ein erhöhtes Risiko, ihre Gedächtnisfähigkeit abzubauen und eine Demenz zu entwickeln [79]. Insomnie wird auch als wichtiger Risikofaktor für Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson gesehen [80].
Eine Insomnie kann also langfristig schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben und sollte deshalb unbedingt frühzeitig erkannt und behandelt werden. Und dies obwohl die Störungen des objektiven Schlafs meist nicht so stark sind wie die berichteten Schlafstörungen. Wie bei vielen psychischen Erkrankungen ist die eigene Wahrnehmung der Realität ein ganz entscheidender Faktor für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Zögern Sie also bitte nicht, einen Schlafspezialisten, Psychologen oder Arzt aufzusuchen. Interessanterweise zeigen neue wissenschaftliehe Befunde aber auch, dass eine anhaltende und mehrmals pro Woche auftretende Schlafstörung wie die Insomnie nicht dazu führt, dass die betroffenen Personen früher sterben [81]. Die Sterblichkeit war nur erhöht, wenn die Personen längerfristig Schlafmittel einnahmen. Eine weitere Bestätigung dafür, bei der Behandlung der Insomnie unbedingt auf die kognitive Verhaltenstherapie zu setzen und nicht auf Medikamente.