Was sind schlafbezogene Atemstörungen?

Die bekannteste Form der atembezogenen Schlafstörungen ist die Schlafapnoe. Bei der „obstruktiven“ Schlafapnoe kommt es im Schlaf zu Atemstillstand, weil die Luftröhre blockiert ist [82]. Die nächtlichen Atemaussetzer können zehn Sekunden bis hin zu Minuten dauern und kommen häufig mehrere Male pro Stunde vor. Am Ende der Atemaussetzer müssen die Schlafenden dann meist husten oder schwer atmen und wachen dabei kurz auf. Diese kurzen Wachphasen werden aber häufig nicht wahrgenommen oder erinnert. Es kann also passieren, dass Betroffene trotz häufiger und langer Atemaussetzer im Schlaf nichts davon wissen. Es ist dann die Partnerin oder der Partner, der die nächtlichen Atemaussetzer erkennt. Die Betroffenen selbst sind sogar beim Arzt oder Therapeuten noch überzeugt, dass sie ganz normal schlafen und dass ihre Frau oder ihr Mann sie umsonst zum Arzt geschickt hat. Ein wichtiger Hinweis für die schlafbezogene Atemstörung ist zusätzlich, wenn sich die betroffene Person am Tag trotz ausreichender Schlafdauer sehr müde und unausgeschlafen fühlt. Möglicherweise schläft sie in ruhigen Momenten auch schnell ein, zum Beispiel beim Lesen oder beim Warten an einer roten Ampel im Auto. Häufig sind Atemaussetzer von starken Schnarch- oder Atemgeräuschen begleitet. Allerdings tritt Schnarchen auch ohne Atemaussetzer auf.

Atemaussetzer im Schlaf werden meist durch eine Blockade der Luftröhre verursacht. Dabei legen sich die erschlafften und entspannten Muskel- und Fettgewebe im Hals- und Mundbereich so über die Luftröhre, dass der Atem nicht mehr fließen kann. Weiterhin können Entzündungen der Mandeln oder die spezielle Form der Nase, des Mundes oder des Halses derartige Blockaden begünstigen. Schlafapnoen treten hauptsächlich bei älteren Männern auf, die eine Tendenz zur Fettleibigkeit haben.

Auch Alkohol und Rauchen sind Risikofaktoren. Dies gilt auch kurzfristig: Nach Alkoholgenuss können nächtliche Atemaussetzer selbst bei Personen auftreten, die sonst keine atembezogenen Schlafstörungen haben. Atemaussetzer im Schlaf können aber auch bei Kindern auftreten. Bei ihnen liegt die Ursache eher an der Struktur von Hals und Mund, wie z. B. zu große Mandeln, die das nächtliche Atmen erschweren. Atembezogene Schlafstörungen können nur durch Fachpersonen durch spezielle Messungen der Atmung während des Schlafs diagnostiziert werden.

Neben der obstruktiven Schlafapnoe gibt es noch weitere Formen der atembezogenen Schlafstörungen, z.B. die zentrale Schlafapnoe. Hier kommt es zu nächtlichen Atemaussetzern, obwohl die Luftröhre eigentlich frei ist. Diese und weitere Formen der atembezogenen Schlafstörungen kommen allerdings wesentlich seltener vor und werden deshalb hier nicht weiter beschrieben.

 
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