Was sind zirkadiane Störungen des Schlaf-wach-Rhythmus?

Wenn der Schlaf-wach-Rhythmus regelmäßig stark von den sonst sozial üblichen Schlafenszeiten abweicht, wird dies als Störung des zirkadianen Rhythmus bezeichnet. Er kann z. B. so „verspätet“ sein, dass die Patienten erst um 3 Uhr oder 4 Uhr morgens) ins Bett gehen. Dadurch können sie am Morgen nicht zur gewünschten Zeit aufstehen. Dies führt zu einer hohen Müdigkeit und zu Einbußen in der Leistungsfähigkeit, insbesondere beim Schulbesuch oder am Arbeitsplatz. Diese Störung tritt vor allem bei extremen Abendtypen („Eulen“) auf und kommt auch bei Jugendlichen vermehrt vor.

Der Rhythmus kann aber auch „verfrüht“ sein: Patienten schlafen abends sehr früh ein und wachen morgens sehr früh auf. Sie können am frühen Morgen nicht mehr weiterschlafen und sind bereits am Nachmittag sehr müde. Gerade ältere Menschen mit Demenz, Alzheimer oder anderen neurologischen Erkrankungen weisen diese Form der zirkadianen Störung auf.

Es gibt auch Fälle, in denen der Rhythmus nicht an einen regelmäßigen 24-Stunden-Rhythmus gekoppelt ist. Bei diesen Personen tritt der Schlaf zu unterschiedlichen und unregelmäßigen Tages- und Nachtzeiten auf. Vor allem Blinde, die keine oder wenig Information über das Tageslicht bekommen, können von dieser Störung betroffen sein. Ihre innere Uhr kann sich nicht mit dem von der Sonne vorgegebenen Rhythmus abstimmen. Eine solche Entkopplung der inneren Uhr kann auch bei Schichtarbeit oder nach einem Jetlag erfolgen. Damit diese Rhythmus-Abweichung als Störung bezeichnet werden kann, muss sie über einen mehrmonatigen Zeitraum anhalten und/oder immer wiederkehren. Weiterhin muss diese Abweichung negative Folgen für die Wachheit und Leistungsfähigkeit am Tag haben.

 
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