Macht schlechter Schlaf graue Haare?
Diese Frage wurde mir bei einem „Schlafevent“ in einer IKEA-Filiale in Zürich gestellt, bei dem ich zum ersten Mal in meinem Leben sogenannte Influencer getroffen habe. Journalisten und Influencer durften bei diesem Ereignis abends in einer IKEA-Filiale schlafen. Diese Frage hatte mir vorher noch niemand gestellt, ich konnte sie dort nicht beantworten und habe sie deshalb hier mit aufgenommen. Und stimmt es denn? Wahrscheinlich schon, aber die genauen Ursachen sind nicht klar. Es ist zumindest bekannt, dass chronischer Stress graue Haare sowie Haarausfall begünstigen kann [50]. Da Stress auch den Schlaf stört, kann also schlechter Schlaf möglicherweise das Grauwerden der Haare verstärken. Wirklich klar ist meine Antwort also seit dem Abend bei IKEA nicht geworden, trotz meiner Prüfung der wissenschaftlichen Studien.
Macht Schlaf schön?
„Ich brauche meinen Schönheitsschlaf“ Ist an dieser oft gehörten Aussage etwas dran? Anscheinend können wir am Aussehen einer Person erkennen, wie sie geschlafen hat. Teilnehmerinnen einer Studie aus Schweden bewerteten Bilder von ausgeschlafenen Personen als attraktiver und gesünder als die unausgeschlafener Personen [51]. Und sie wollten lieber etwas mit den ausgeschlafenen als mit den unausgeschlafenen Personen unternehmen [52]. Unausgeschlafene Menschen scheinen sich auch selber stärker zurückzuziehen, was wiederum die anderen merken und deshalb auch weniger mit ihnen zu tun haben wollen [53]. Nach diesen Ergebnissen macht also Schlaf attraktiv und erleichtert soziale Beziehungen. Weiterhin haben Personen mit dauerhaft schlechtem Schlaf auch eine messbar „ältere“ Haut als gute Schläfer und geben selbst an, älter auszusehen, wenn sie schlecht schlafen [54]. Damit gilt Schlaf neben Sonne, Zucker, Rauchen, Stress, Alter und mangelnder Hautpflege als ein weiterer wichtiger Faktor für die Hautalterung [55]. In Bezug auf die Bewertung der eigenen Attraktivität durch andere und in Bezug auf die Haut macht also Schlaf tatsächlich schön.