Campervan, Wohnwagen & Co.

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Wer die versteckten Kosten berücksichtigt, kann sorgenfrei in den Campingurlaub starten.

Der Preis der Freiheit: damit muss man rechnen

Von kostenlos bis grenzenlos kostspielig - beim Camping ist preislich gesehen alles möglich. Während ein Trip mit gekauftem Zelt-Equipment auch schon mit kleinstem Budget möglich ist, können Campingreisen mit dem eigenen Wohnmobil oder Wohnwagen empfindlich teuer werden, was vor allem an den hohen Anschaffungspreisen und an den versteckten Unterhaltskosten der Gefährte liegt.

Camping kann durchaus immer noch eine der günstigsten Formen des Urlaubs sein. Wer es geschickt anstellt und nur wenig Komfort benötigt, kann sogar fast zum Nulltarif unterwegs sein. Doch den meisten Campern geht es heute nicht mehr um möglichst günstiges Reisen. Ferienreisen mit eigenem Bett und lieb gewonnenem Equipment sowie der Wunsch nach grenzenloser Mobilität sind heute häufig wichtiger als der Preis, den man für diese Freiheit zahlen muss.

Dennoch ist ein Urlaub natürlich immer auch eine Frage des persönlichen Budgets - und das gilt auch beim Camping mit dem Wohnmobil oder Caravan. Da diese Art der Freizeitgestaltung so unüberschaubar viele Facetten hat und diverse Möglichkeiten bietet, ist es kaum möglich, eine aussagekräftige und allgemeingültige Kostenübersicht zu erstellen. Aber man kann durchaus ein paar Anhaltspunkte geben. Bei unseren folgenden Berechnungen haben wir für eine Reisegruppe bestehend aus zwei Personen mit Kind kalkuliert. Bei weiteren Mitreisenden und Haustieren kommen natürlich zusätzliche Kosten hinzu.

Während einer Urlaubsreise spielen vor allem Spritkosten und die finanziellen Aufwendungen für einen Standplatz auf dem Campingplatz eine Rolle. Beide Posten können je nach Land oder Region erheblich variieren. Darüber hinaus entstehen gegebenenfalls Kosten für Maut und Vignetten, Fähren sowie für den Verbrauch von Gas. So summieren sich schnell die Ausgaben für ein mobiles Campingvergnügen, schon bevor man überhaupt einen Kilometer zurückgelegt hat. Unterwegs kommen dann zusätzliche buchbare Extras auf den Camping- und Stellplätzen hinzu, die die Reisekasse spürbar belasten können.

Eine allgemeingültige Kalkulation für jeden Camper lässt sich auch deshalb nur ungefähr erstellen, weil viele Campingkosten abhängig sind von persönlichen Vorlieben und von der individuellen Komfortgrenze. Jedem Campingeinsteiger mit Wohnmobil oder Caravan sollte aber grundsätzlich klar sein, dass diese Art zu reisen kein günstiges Freizeitvergnügen ist. Wer nur einmal im Jahr mit einem Wohnmobil oder Caravan für ein oder zwei Wochen im Sommerurlaub auf einen Campingplatz fahren möchte, ist wahrscheinlich mit einem Leihfahrzeug besser beraten. Dabei muss man heute auch nicht mehr auf Komfort verzichten. Weitere Tipps zum Thema Miete siehe >.

DAS KOSTET CAMPING

Wer die Campingkosten ganz genau berechnen möchte, muss auch die Fixkosten wie den Anschaffungspreis und den Unterhalt des Reisemobils miteinbeziehen (>). Bei den reinen Reisekosten spielen die Art des Platzes, die Aufenthaltsdauer oder das gewählte Reiseland eine große Rolle. Es gibt Durchschnittswerte, die bei der Kalkulation helfen können. Laut Erhebungen des ADAC kostet eine Übernachtung auf einem deutschen Campingplatz durchschnittlich 26 Euro. Der Betrag gilt für zwei Erwachsene und ein Kind, inklusive der Nutzung von Strom, Wasser und sanitären Einrichtungen. Im europäischen Mittel liegen die Kosten sogar etwas höher, bei 37,50 Euro. Zu den reinen Übernachtungskosten kommen dann noch die Ausgaben für Kraftstoff, Maut, Verpflegung und Ausflüge.

Eine Beispielrechnung zu den Kosten für zwei Erwachsene mit Kind, pro Nacht und für sieben Tage ergibt Folgendes:

■ Übernachtung auf dem Campingplatz: Pro Nacht 30 Euro, für sieben Tage 210 Euro

■ Ausgaben täglicher Bedarf, Ausflüge: 10 bis 15 Euro pro Tag Und Person ergeben 30 bis 45 Euro für die gesamte Reisegruppe, also 210 Euro bis 315 Euro für sieben Tage.

■ Pufferfür unvorhergesehene Ausgaben: 100 Euro pro Person und Reise ergeben 300 Euro.

Das ergibt also für einen einwöchigen Campingtrip mit einer kleinen Familie einen durchschnittlichen Reisepreis für Aufenthalt, Verpflegung und Unterhaltung von 825 Euro. Hinzu kommen die individuellen Kosten und die für jedes Reiseziel spezifischen Ausgaben. Insgesamt gilt somit für die Urlaubskosten die Faustformel, nach der pro Person und Tag etwa 100 Euro eingeplant werden sollten. Besser ist es aber, etwas mehr Budget einzukalkulieren, als tatsächlich benötigt wird: Wenn etwa mit Kindern das Wetter Kapriolen schlägt, sind teure Indoor-Aktivitäten gefragt. Denn auch das ist Camping: Eine Reise steckt voller Überraschungen - und einige davon kosten Geld.

ACHT TIPPS FÜR GERINGERE KOSTEN UNTERWEGS

1. Früh buchen

Ob Leihmobil oder Campingplatz: Häufig gibt es bei Anbietern sehr hohe Frühbucherrabatte.

2. Vor- und Nebensaison nutzen

Wer nicht auf einen Urlaub in den Schulferien angewiesen ist, zahlt außerhalb der Hauptsaison deutlich weniger für einen Stellplatz.

3. Länger an einem Ort bleiben

Viele Campingplätze gewähren großzügige Rabatte, wenn man für eine längere Zeit bucht und bleibt.

4. Stammkunde werden

Auch wer regelmäßig bucht und wiederkommt, erhält bei Anbietern von Leihfahrzeugen oder Campingplätzen zum Teil deutliche Rabatte.

5. Den ADAC Campingführer kaufen

Nutzer der ADAC Campcard (s. >) erhalten vielerorts zusätzliche Vergünstigungen, auch in der Hauptsaison. Die Karte gibt es kostenlos zu jedem Band des ADAC Campingführers, der als App und in Buchform erscheint. Sie ermöglicht Rabatte bei über 2500 Anbietern sowie Zugriff auf günstige Pauschalpreise.

6. Planen und Vergleichen

Soll kein bestimmter Campingplatz angesteuert werden, lohnt sich ein Blick auf die Preise verschiedener Plätze in der Umgebung eines Zielorts. Und bei der Routenplanung sollte man abwägen, ob sich ein Umweg lohnt, wenn man dadurch eine Maut spart.

7. Selber kochen

Wer auf seine Reisekosten achten muss, spart deutlich, wenn er überflüssige Restaurantbesuche einspart und sich selbst um die Verpflegung kümmert.

8. Sprit sparen

Wer mit einem Wohnmobil oder einem Anhänger vorausschauend fährt, verbraucht weniger Sprit. Auf längeren Strecken zahlt sich das spürbar aus.

 
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