Grundsätzliche Fragen zu den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
„Was ist für Sie ein erfolgreiches Unternehmen?“
Das Frageziel des Interviewers
Im April 2005 hat Franz Müntefering mit dieser Äußerung eine heftige Kapitalismus-Debatte angestoßen: „Manche Finanzinvestoren verschwenden keinen Gedanken an die Menschen, deren Arbeitsplätze sie vernichten. Sie bleiben anonym, haben kein Gesicht, fallen wie Heuschreckenschwärme über Unternehmen her, grasen sie ab und ziehen weiter.“ Als Bewerber sollte man auch eine Vorstellung vom Erfolg eines Unternehmens haben. Klar, dass die Art und Weise, wie diese aussieht, etwas über einen selbst verrät.
ANTWORT A

„Ein erfolgreiches Unternehmen schafft zuallererst Arbeitsplätze. Und achtet das Grundgesetz: .Eigentum verpflichtet.' Ein erfolgreiches Unternehmen denkt auch daran, dass es um Menschen geht, wenn es Arbeitnehmer ruft oder entlässt."
Bewertung
Sympathisch, geht aber für die meisten Interviewer am Thema vorbei.
ANTWORT B

„Ich möchte es mal anders formulieren: Ein gutes Unternehmen ist für mich zuallererst ein gut verdienendes Unternehmen. Ich bin ausgebildeter Kaufmann und halte mich an eine ökonomische Grundregel, die für alle Betriebe gilt. Sie lautet: Rendite ist zwar nicht alles, aber ohne Rendite ist alles nichts. In einem gut verdienenden Unternehmen kann es gewiss auch zu Personalabbau kommen, aber dennoch können sich die Mitarbeiter sicherer fühlen als in einem Betrieb, der rote Zahlen schreibt."
Bewertung
Dies gilt bis zum Beweis des Gegenteils.
Hintergrundinformation: Wodurch wird das Image bestimmt?
Es folgen einige Faktoren, die das Image eines Unternehmens ganz erheblich mitbestimmen:
■ Kundenorientierung
■ Qualität der Produkte
■ Qualität des Managements
■ Innovationskraft
■ Kommunikationsleistung
■ Mitarbeiterorientierung
■ Ausmaß der Internationalisierung
■ Umweltorientierung
„Was bestimmt die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens?“
Das Frageziel des Interviewers
Von zukunftsfähigen Mitarbeitern wird erwartet, dass sie eine Vorstellung davon haben, wie sich ein Betrieb im Markt behaupten kann.

ANTWORT
„Die Qualität oder Preiswürdigkeit der Produkte - und damit natürlich die Kosten, die ein Unternehmen hat. Wichtig ist vor allem auch die Kundennähe und Kundenorientierung. Und der Service. Vor allem aber muss die Wettbewerbsfähigkeit sozusagen jeden Tag neu verteidigt werden. Stillstand ist Rückschritt."
Bewertung
Man muss bei dieser Frage - und das gilt für viele andere auch - nicht immer mit Fachbegriffen hantieren. Wichtig ist, dass eine klare Vorstellung erkennbar ist. Und das ist hier der Fall.
Hintergrundinformation: Hard- und Softwarekomponenten
Die entscheidenden Wettbewerbsparameter lassen sich in zwei Gruppen aufteilen - es gibt die „Hardwarekomponenten“ und die „Softwarekomponenten“. Zu den Hardwarekomponenten gehören:
■ Kosten/Preis
■ Qualität
■ Lieferpolitik
Zu den Softwarekomponenten gehören:
■ Kundenorientierung
■ Kommunikation
■ Service
■ Image
Was ist ein Wettbewerbsvorteil? Er muss drei Kriterien erfüllen:
■ Er muss für den Kunden wichtig sein.
■ Er muss vom Kunden tatsächlich wahrgenommen werden.
■ Er muss dauerhaft sein.
Damit hat man als Bewerber weitere Kenntnisse und Argumente parat.