Wie ist der Koran aufgebaut?

Das Wort qur’än bedeutet sowohl «Rezitation» als auch «Lesung». Der Koran besteht aus 114 Suren, die mit geringfügigen Ausnahmen von der längsten bis zur kürzesten hintereinander geordnet sind. Allen anderen vorgeschaltet ist die «Fätiha» als knappe «Eröffnungs»-Sure. Die Suren sind in Verse (ayät) unterteilt. Die ältesten, meist wenig umfangreichen Suren in pathetisch-lyrischer Sprache stammen aus der Zeit in Mekka, alle weiteren Texte, die sich auf die theologische, politische und juristische Situation der Gemeindebildung beziehen, entstanden in Medina. Thematisch weitgehend in sich geschlossen sind außer den meisten Suren aus Mekka nur wenige, etwa die 12. Sure «Joseph», der Hauptbestand der 19. Sure «Maria» oder der erste Teil der 4. Sure «Die Frauen». Ansonsten sind die Suren aus kleineren Einheiten zusammengefügt, die inhaltlich kaum miteinander verknüpft sind.

Wie geht man mit dem Koran richtig um?

Der Koran muss von Muslimen als «das heilige Buch» mit allergrößter Ehrfurcht behandelt und in Ehrerbietung geküsst werden. Man darf ihn nur nach der kleinen Waschung, also mit rituell gereinigten Händen, berühren, es sei denn, er ist mit einer Hülle versehen und so vor direktem Kontakt geschützt. Frauen dürfen den Koran während ihrer Menstruation und in den vierzig Tagen nach der Geburt nicht anfassen, weil sie dann als «unrein» gelten. Man darf den Koran auch nicht auf den Fußboden legen und sollte ihn in einem Koranständer, auf jeden Fall aber oberhalb der Kopfhöhe eines stehenden Menschen aufbewahren, etwa in einem hoch angebrachten Regal. Einen Koran absichtlich zu beschädigen oder gar zu zerreißen kommt einer Kränkung Gottes und damit der Gotteslästerung gleich; ein Koranexemplar gilt schließlich als konkret gewordenes, in zwei Buchdeckel eingebundenes Wort Gottes.

 
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