Basiswissen Geld und Vermögensanlage
Warum braucht man eigentlich Geld?
Geld hat wichtige Funktionen, und man kann sich unser heutiges Leben ohne Geld gar nicht mehr vorstellen, denn mit Geld kann man:
- • tauschen,
- • berechnen (bezahlen) und
- • Werte aufbewahren.
»Geld ist, was Geldfunktionen erfüllt«, fasste kürzlich Bundesbankpräsident Jörg Weidmann zusammen. Egal ob Münzen, Papiergeld, Muscheln, Perlen oder Felle, wenn die Geldfunktionen erfüllt sind, dann handelt es sich schlicht und einfach eben um Geld.
In der Finanz- und Staatsschuldenkrise haben diese eigentlich banalen Fragen nach Notwendigkeit und Funktionen von Geld eine ganz eigene Dramatik entwickelt. Vor allem die zunehmende Verschuldung vieler Staaten hat bei vielen Menschen große Unsicherheit bezüglich Geld und Währung ausgelöst. Als sichtbares Zeichen dieser allgemeinen Unsicherheit kann man das anwachsende Geldvolumen auf kurzfristigen Tagesgeldkonten sowie das gestiegene Konsumniveau werten. Der Rückschluss aus diesem Verhalten liegt auf der Hand: Immer weniger Geld (Wert) wird langfristig angelegt, um auch später davon gut leben zu können (tauschen).
Dabei ist es besonders in Zeiten wie diesen von überragender Bedeutung, dass wir alle für unsere Altersvorsorge noch mehr Geld zur Seite legen und uns vor allem dann auch darum kümmern. Schließlich möchten wir ja im Alter darauf zurückgreifen. Der entscheidende Punkt dabei ist, dass wir nicht nur Geld sparen sollten, sondern uns mit diesem Geldsockel auch beschäftigen müssen, um für heute, morgen und auch übermorgen die Werthaltigkeit unseres Vermögens zu sichern.
Gehen wir mal in die Vergangenheit zurück und versetzen uns in jene Zeit der Naturalwirtschaft, als es noch kein Geld gab. Damals tauschten die Menschen zumeist die Dinge des täglichen Lebens direkt, also Ware gegen Ware, untereinander. Dieses direkte Tauschen von Gütern und
Dienstleistungen hat lange Zeit gut funktioniert, warf jedoch auch Probleme auf, weil beispielsweise beide Tauschparteien zur gleichen Zeit am gleichen Ort sein und deren Bedürfnisse auch gegenseitig deckungsgleich sein mussten. Geld hat erfreulicherweise viele solcher Probleme gelöst. Am Prinzip des Tauschens hat sich seither nichts geändert. Beim Einkäufen im Supermarkt tauscht man Geld gegen Ware und auch Beschäftigte in Fabriken oder Büros tauschen Arbeitszeit und Wissen gegen Lohn oder Gehalt - also gegen Geld.
Einige der im Umlauf befindlichen Euroscheine im Wert von 221,3 Milliarden Euro und Euromünzen im Wert von 5,7 Milliarden Euro gehören hoffentlich auch Ihnen, und wenn Sie davon überzeugt sind, dass das auch gut so ist, dann motivieren Sie sich doch einfach dazu, sich um dieses Geld zu kümmern. Denn eines ist klar: viele Menschen sparen viel Geld. Den meisten Menschen scheint’s aber ziemlich egal zu sein, was mit dem gesparten Geld im Anschluss passiert. Lassen Sie es bei Ihrem Geld nicht so weit kommen!