Wie hilft mir das Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts bei meiner Vermögensanlage?
Jeder Mensch braucht »Ankerpunkte« bei seiner Vermögensanlage. Vor allem in Zeiten, in denen Sie Unsicherheit empfinden. Mit diesen »Ankerpunkten« sind belegbare Fakten gemeint, an denen Sie sich orientieren können, wenn Sie nicht weiterwissen. Einer der griffigsten Beweise für die überragende Bedeutung von langfristigen Aktieninvestments ist das Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts, DAI. Diese tabellenförmige Berechnung wird vom DAI für den DAX und für den EURO STOXX 50 zweimal jährlich veröffentlicht. Darin werden die durchschnittlichen jährlichen Wertzuwächse unterschiedlicher Kauf- und Verkaufszeitpunkte gezeigt. Den DAX hat das DAI sogar für die vergangenen 50 Jahre zurückgerechnet, um so auch Daten für Langfristanleger zeigen zu können.

Verkauf
Abbildung 11: Das Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts
Quelle: Deutsches Aktieninstitut, www.dai.de
Am einfachsten analysieren Sie diese Tabelle in drei Schritten:
- 1. Zunächst werden die errechneten durchschnittlichen jährlichen Renditen des Deutschen Aktienindex DAX in dieses Koordinatensystem eingetragen. Wenn also beispielsweise ein Investor am 31.12.1983 deutsche Aktien gekauft hat und zum 31.12.2003 verkauft hat, dann hat er durchschnittlich 8,9 Prozent Rendite pro Jahr erwirtschaftet. Hat ein Anleger am 31.12.1978 gekauft und zum 31.12.2008 verkauft, dann hat er durchschnittlich 8,2 Prozent Rendite pro Jahr erwirtschaftet.
- 2. Oft kann man die genauen Zahlen zunächst gar nicht lesen, aber die Farben geben sofort eine gute Indikation. Grün ist Gewinn, Weiß ist neutral und Rot ist Verlust. Dabei signalisiert Dunkelrot einen höheren Verlust als Hellrot und Dunkelgrün einen größeren Gewinn als Hellgrün. Sie sehen schnell, dass erfreulicherweise die Grafik von der Farbe Grün geprägt ist. Als Investor haben Sie folglich deutlich mehr Gewinne als Verluste am deutschen Aktienmarkt eingefahren.
- 3. Das Entscheidende an dieser Grafik sind jedoch die diagonalen, stufenförmigen weißen Linien der 5-Jahres-Zeiträume. Oberhalb der ersten 5-Jahres-Linie sind zahlreiche dunkle Felder - und zwar Dunkelgrün ebenso wie Dunkelrot. Damit stellt diese Linie die Grenze zwischen dem Investor und dem Spekulanten dar. Ein Spekulant geht hohe Risiken ein und wird dafür manchmal mit hohen Renditen belohnt. Hat ein Spekulant beispielsweise 1998 gekauft und 1999 verkauft, dann hat er in diesem einen Jahr 39,1 Prozent Gewinn gemacht. Manchmal aber führt das risikoreiche Verhalten von Spekulanten auch zu großen Verlusten. Beispielsweise beim Kauf in 2007 und Verkauf in 2008 waren 40,4 Prozent Verlust zu verbuchen. Je weiter Sie in dieser Grafik nach rechts unten kommen, je langfristiger Sie also investiert bleiben, desto mehr fallen zwei Phänomene auf. Es gibt keine verlustbringenden roten Felder mehr: und die grünen Felder sind nicht mehr dunkelgrün, sondern hellgrün. Die »Renditebäume wachsen nicht in den Himmel«, sondern Sie können realistische, sehr gute Renditen erwirtschaften.
Hebt man beispielhaft langfristige Felder dieser Tabelle hervor, dann sehen Sie sehr schön, dass jeder Langfristinvestor sehr viel Geld mit einer dauerhaften Investition in deutsche Aktien verdient hat.
- 7,3% 7,5%
- 8,1% 8,3%
- 7,5% 7,7%
- 7,0% 7,2%
- 6,9% 7,1%
- 2009 2010
- 6,9% 7,4%
- 7,7% 8,1%
- 7,1% 7,5%
- 6,7% 7,1%
- 6,6% 7,0%
- 2011 2012
- 7,3% 1967
- 8,1% 1966
- 7,5% 1965
- 7,1% 1964
- 7,0% 1963
- 2013
GEKAUFT
VERKAUFT
Tabelle 23: Ausgewählte Felder des DAX - Renditedreiecks
Quelle: Deutsches Aktieninstitut
Bei einem jährlichen Wertzuwachs von 7 Prozent auf 50 Jahre sind aus Ihren ursprünglich angelegten 10 000 Euro mehr als 290 000 Euro (294.571 Euro) geworden. Die Zinseszinsrechnung dazu ist einfach: 10 000 Euroxl,07xl,07x... = 294 571 Euro.