Auswirkungen von Schlafdeprivation
Eine Möglichkeit, die Funktionen des Schlafs herauszufinden, besteht darin zu untersuchen, was passiert, wenn eine Person vom Schlaf depriviert wird Dieser Abschnitt beginnt mit einer Ermahnung zur Vorsicht bei der Interpretation der Wirkungen von Schlafdeprivation, einer Beschreibung der Vorhersagen der regenerativen Schlaftheorien zur Schlafdeprivation und zwei klassischen Fallstudien zur Schlafdeprivation. Dann werden die Ergebnisse der Forschung zur Schlafdeprivation zusammengefasst.
Interpretation der Wirkungen von Schlafdeprivation: das Stressproblem
Sicherlich haben Sie die negativen Auswirkungen einer Schlafdeprivation bereits selbst erlebt. Wenn Sie wesentlich weniger als gewohnt schlafen, sind Sie am nächsten Tag mürrisch und unfähig, so gut wie normalerweise zu funktionieren. Solche Empfindungen nach einer Schlafdeprivation sind zwar selir eindrücklich, müssen aber mit Vorsicht interpretiert werden. In westlichen Kulturen schlafen viele Personen vor allem dann zu wenig oder unregelmäßig, wenn sie stark gestresst sind (z. B. infolge einer Krankheit, übermäßig viel Arbeit, Schichtarbeit, Drogen oder Prüfungen), und dies könnte unabhängig vom Schlafentzug negative Auswirkungen haben. Sogar wenn Schlafdeprivationsstudien an gesunden Probanden in kontrollierten Laborumgebungen durchgeführt werden, könnte Stress ein wichtiger Faktor sein, denn auch freiwillige Probanden empfinden die Prozedur der Schlafdeprivation als belastend. Da die Wirkungen des Schlafentzugs und von Stress kaum auseinandergehalten werden können, müssen die Befunde der Schlafdeprivationsstudien mit besonderer Vorsicht interpretiert werden.
Auf alle Fälle erscheinen häufig Berichte in den Medien, die vor den Auswirkungen von zu wenig Schlaf warnen. Meist wird ausgeführt, dass vie® Menschen, die aufgrund der Anforderungen ihrer Arbeit unter Druck stehen, wenig schlafen und verschiedenen Gesundheits- und Unfallrisiken ausge setzt sind. Diese Zusammenhänge müssen untesucht werden, da dies ein Problem von öffentlichem Interesse ist. Da aber wenig Schlaf immer mit hohem Stressniveau konfundiert ist, können die meisten Schlafdeprivationsstudien wenig dazu beitragen, zu klären, welche Funktionen der Schlaf hat und wie viel Schlaf wir brauchen. der Müdigkeit war in der dritten und vierten Nacht ähnlich wie in der zweiten Nacht, aber die Müdigkeit nahm weiter zu. Erstaunlicherwoise wurde dieser Ablauf ab der vierten Nacht nicht noch schlimmer, und die Studenten, die durchhielten, durchliefen immer wieder diesen gleichen Tagesablauf.