Kolja und Medima konstruieren analoge Zahlenfolgen
Überblick über die Fördereinheit und zeitliche Einordnung der Szene
Der Förderbaustein "Zahlenfolgen" hat das Ziel, Folgen als Ergebnisse von Zählprozesse in Schritten zu erzeugen, fortzusetzen, zu beschreiben und in Beziehung zueinander zu setzen. Der Förderbaustein spricht damit die basale, aber fundamentale Kompetenz der Entwicklung flexiblen Zählens an (vgl. 2.1.1). Im zuvor von den Kindern bearbeiteten Baustein lag der Schwerpunkt auf dem Zählprozess, indem von unterschiedlichen Startzahlen in Schritten vorwärts und rückwärts gezählt wurde und dann erste gemeinsame Merkmale der Zählfolgen thematisiert wurden. Nun geht es darum, die flüchtigen Prozesse des Zählens durch die Zahlenfolgen sichtbarer zu machen und den Blick reflexiv auf Abstände, Standzahlen und anderen Beziehungen zu legen (Häsel-Weide et al., 2014).
Die Folgen, die von den Kindern im ersten Schritt fortgesetzt werden sollen, sind so konstruiert, dass unterschiedliche Kompetenzen, bezogen auf die Zählentwicklung, aufgegriffen werden (vgl. Kapitel 2.1.1; Fuson, 1987): Weiterzählen in Einerschritten von unterschiedlichen Ausgangszahlen, Rückwärtszählen in Einerschritten sowie vorwärts und rückwärts in Zweieroder Zehnerschritten. Den Kindern liegen die Folgen in Streifen vor; diese sollen zunächst ausgefüllt werden.
In einem zweiten Schritt sollen die Kinder die Streifen sortieren und hierbei Beziehungen zwischen den Zahlen in den Blick nehmen (z. B. gleicher Abstand, gleiche Startzahl, Verzehnfachung der Folge, …). Damit soll die Aufmerksamkeit vom schrittweisen Zählen auf das Erkennen von mathematischen Strukturen gerichtet werden. Nach dem Sortieren vorgegebener Streifen stehen freie Streifen zu Verfügung, die die Kinder nutzen können, um weitere passende Folgen zu erfinden (vgl. Kap. 5.1.2). Diese Eigenproduktionen verdeutlichen die Einsicht der Kinder in die Beziehungen der Folgen und ermöglichen allen Kindern ein Arbeiten auf ihrem Niveau.