Stundenverlauf
Einstieg: Zu Beginn der Stunde werden die „einfachen Subtraktionsaufgaben“ 16 – 6 und 36 – 6 am Punktefeld dargestellt, gelöst und das Vorgehen bei der Lösung erläutert. Die Lehrkraft notiert zu jeder der beiden Aufgaben eine verwandte Subtraktionsaufgabe (16 – 7, 36 – 7) und fordert die Kinder auf, diese zu lösen, ohne neu zu rechnen.
Arbeitsphase: 1. Schritt der "Weggabelung" Die Kinder erhalten vier Karten (vgl. Abb. 7.1). Die leichte Subtraktionsaufgabe soll innerhalb der Aufgabenkarten A und B erkannt, gerechnet und dann zum Lösen der schwierigeren Aufgabe genutzt werden. In den Aufgabenkarten C und D sind die Kinder aufgefordert, die leichte Aufgabe selbst zu finden. Die schwierigen Aufgaben sind so gewählt, dass mehrere einfache Aufgaben passen, z. B. passen zur Aufgabe 28 – 9 die Aufgaben 28 – 8, 28 – 10 aber auch 29 – 9.
Abbildung 7.1: konstruierte Aufgabenkarten
Die Aufgabenpaare liegen strukturgleich aufgebaut für den Zwanzigerund Hunderterraum vor (Nührenbörger & Pust, 2011, S. 30). Dies ermöglicht eine qualitative Differenzierung – leistungsstärkere Lernende bearbeiten Aufgaben im Hunderterraum – und zeigt zudem durch parallele Aufgaben die Analogie der Struktur über den aktuell betrachteten Zahlenraum hinweg auf (vgl. 5.1.2).
Abbildung 7.2: Beispiel für parallele Aufgabenkarten
2. Schritt der "Weggabelung": Vergleich mit dem Partner Nach der individuellen Bearbeitung der Karten soll der Vergleich der Aufgabenkarten eine strukturfokussierende Sicht auf Zahlbeziehungen und Aufgabenbeziehungen initiieren (vgl. Abb. 7.2). Die Kinder notieren auf Blankokarten Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Karten.
Reflexion: Zu ausgewählten, schwierigen Aufgaben aus den Aufgabenkarten des Typs C bzw. D nennen die Kinderpaare die gefundene, einfache Aufgabe und begründen, warum die gewählte Aufgabe bei der Lösung der schwierigeren, vorgegebenen Aufgabe hilft. Da mehrere passende, einfache Aufgaben möglich sind, entsteht möglicherweise ein Diskurs über die passende, einfache Aufgabe.