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Das VorhabenGut zehn Jahre nach dem Beschluss des ersten Kulturentwicklungsplans für die Stadt Linz und nach dem Kulturhauptstadtjahr Linz 2009 sollten die Leitlinien, Prioritäten und Rahmenbedingungen für die Kulturpolitik neu festgelegt werden und eruiert, wo Linz im Jahr 2010 steht. Es wurde daher die Erarbeitung eines neuen Kulturentwicklungsplans im Gemeinderat beschlossen. Die Leitung übernahm eine Steuerungsgruppe aus Mitgliedern des Büro Linz Kultur, des Stadtkulturbeirates sowie der Unternehmensgruppe Linz, beraten von einem 18 köpfigen Advisory Board. Stadtkulturbeirat und Ausschuss für Kultur, Tourismus und Wohnungswesen waren zudem als beratende Gremien einbezogen. Bei der Vorstellung des Projekts im Dezember 2010 hieß es: „Besonderer Wert wird auf partizipative Methoden gelegt werden, d. h. auf Methoden, durch welche möglichst viele relevante Einrichtungen und Personen im Kunstund Kulturfeld sowie die kulturinteressierte Öffentlichkeit und die Politik aktiv eingebunden werden.“ Der Prozess1. Phase: Im Rahmen der evaluierenden Grundlagenarbeit wurden leitfadengesteuerte Interviews mit 73 Persönlichkeiten aus dem Linzer Kunstund Kulturleben geführt, deren Ergebnisse in ein erstes Grundlagenpapier einflossen. 2. Phase: Zur weiteren Ausarbeitung der Themen fanden in Linzer Kultureinrichtungen insgesamt acht Visionsund Zielworkshops statt. Eingeladen waren Experten und Akteure des Linzer Kunstund Kulturlebens, Linzer Bürger, Vertreter aus Wirtschaft, Bildung, Wissenschaft, Tourismus, Sozialwesen und Politik. Am Beginn stand ein Stärken–Schwächen–Workshop, ein Maßnahmen–Workshop mit World-Café bildete den Abschluss. Zu einzelnen Themen wurden zusätzlich Arbeitsgruppen installiert. Zu den Ergebnissen der einzelnen Workshops wurde der interessierten Öffentlichkeit die Gelegenheit gegeben, über den Blog auf der zentralen Webseite der Stadt, Ideen, Beiträge und Anmerkungen einzubringen. Der Aufruf dazu erfolgte auf verschiedenen Kommunikationskanälen und es folgten ihm rund 650 Personen. Die Kapitel der Rohfassung wurden jeweils nach Fertigstellung auf dem Blog zur Diskussion gestellt. So entstand die erste Gesamtrohfassung. 3. Phase: Auf die Begutachtung durch die beratenden Gremien, Kultureinrichtungen und Vertretern der der freien Kunstund Kulturszene sowie Experten folgte die Ausarbeitung der zweiten Rohfassung. Alle Ergänzungen und Änderungen wurden nachvollziehbar angebracht. Diese Fassung wurde vom Stadtkulturbeirat Linz und dem Ausschuss für Kultur, Tourismus und Wohnungswesen endredigiert und dem Gemeinderat der Stadt Linz zur Beschlussfassung vorgelegt. Diese erfolgte im Jänner 2013 nach zweijähriger Entwicklungsarbeit. Bürgermeister wie Kulturreferent der Stadt Linz betonen in der Einleitung zum Kulturentwicklungsplan, dass die Entstehung „in einem umfangreichen demokratischen Prozess, in Zusammenarbeit von ExpertInnen, KünstlerInnen, PolitikerInnen und interessierter Bevölkerung“ diesen Entwurf zu einem besonderen mache: „ein Stadtentwicklungskonzept für den Bereich Kultur, das in gemeinsamer Arbeit entworfen wurde und in gemeinsamer Arbeit umgesetzt werden soll.“ Effekte: Nach Abschluss der fruchtbaren und entscheidungsrelevanten Diskussionen im Rahmen der Arbeit am Kulturentwicklungsplan entstand u. a. das „Forum KEP“ als neue Plattform für den öffentlichen Diskurs zu Themen des Kulturentwicklungsplans wie z.B. Kunst im öffentlichen Raum.[1] Da dieser in höchstem Maße transparente partizipative Entstehungsprozesse von der Politik so gewünscht und mitgetragen wurde, und sie auch für die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen Beteiligung wünscht, steht die Kulturentwicklung in Linz unter guten Auspizien[2]. So sind von so vielen mitbestimmte und mit allen akkordierte Prioritäten der bereits sehr gut vorbereiteten Maßnahmen wohl weniger gefährdet, durch tagespolitisch motivierte Entscheidungen wieder aufgehoben zu werden.
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