Weitergehende Differenzierungen
Andere Faktoren, die Studien übergreifend in ihrer Wirkung auf die (Intensität) räumlicher Identifikation einheitlich bestimmt wurden, lassen sich in eben dieser Wirksamkeit differenzieren.
So wurde erstens im Rahmen bisheriger Forschungen verschiedentlich darauf hingewiesen – und diese Einschätzung wird auch Studien übergreifend geteilt –, dass die räumliche Identifikation (von) maßgeblich durch die Art und Weise des Vergleichens der eigenen Stadt mit anderen Städten beeinflusst wird (Merkmal: Bezugsräume).
Diesbezüglich ist zunächst festzuhalten, dass der Vergleich der eigenen Stadt mit Bezugsräumen sich auch in der vorliegenden Untersuchung als erklärungskräftig herausgestellt hat. Darüber hinaus hat sich weiter ergeben, dass dieser Vergleich nicht undifferenziert erfolgen kann, sondern unbedingt inhaltlich qualifiziert werden muss, denn ob und inwiefern über den Städtevergleich ein positives Bild der eigenen Stadt und somit die Möglichkeit der Identifikation mit derselben gestiftet werden, hängt wesentlich von der konkreten Wahl des jeweiligen Bezugsraumes sowie weiter von den jeweils zugrunde gelegten Kriterien des Vergleichs ab (die deswegen unbedingt mit zu erheben sind).
Zweitens ist von Interesse, dass das Vorhandensein von Wohneigentum nicht unbedingt und immer zu (stärkerer) räumlicher Identifikation führen muss.
Die eigenen empirischen Erkundungen haben gezeigt, dass gerade das Vorhandensein von Wohneigentum durchaus auch negative Konsequenzen hinsichtlich der räumlichen Identifikation zeitigen kann. Dies genau dann, wenn das Wohneigentum, wie im Zuge der Darstellung der Prozesse räumlicher Identifikation beim Nicht-Identifizierer zu sehen, als negativer Bindungsfaktor im Sinne eines 'Angekettet-Seins' empfunden wird. Bedingt durch weitere Merkmale kann sich demnach die Wirkungsrichtung des Merkmals „Wohneigentum“ vom Positiven ins Negative verkehren.