Kulturelle Aktivitäten

Ihren eigenen Angaben zufolge sind die Jugendlichen kulturell ausgesprochen rege. Jede der zehn im Fragebogen abgefragten Aktivitäten wurde von mindestens 23 Prozent („einen Film drehen“) und maximal 62 Prozent („ein Kunstwerk anfertigen“ und „Musik mit einem Instrument machen“) schon einmal ausprobiert. Dabei sind Mädchen durchweg aktiver: Mehr Mädchen als Jungen machen Musik, fertigen Kunstwerke an, tanzen, machen Fotos oder schreiben Geschichten und Gedichte. Nur das Musikmachen am Computer und die Gestaltung von Webseiten sind männlich dominierte Hobbys. Keine Unterschiede gibt es in dieser Frage zwischen Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund: Beide Gruppen haben ähnlich viele Kulturaktivitäten selbst ausprobiert.

Auffällig ist, dass kaum ein Jugendlicher nur eine oder zwei Aktivitäten angegeben hat. 83 Prozent der Schülerinnen und Schüler haben schon mindestens drei kulturelle Aktivitäten selbst ausprobiert, die meisten jedoch deutlich mehr.

Anlaufstellen in der Freizeit

Gehst du regelmäßig in einen Verein oder in eine Jugend-/Freizeitgruppe, lautete die Frage – 27 Prozent der befragten Schüler beantworteten sie mit „nein“. Die Mehrheit der Schüler hat jedoch einen festen Anlaufpunkt außerhalb der Schule. Die meisten Jugendlichen sind in einem Sportverein angemeldet (60 Prozent), an zweiter Stelle steht Musikunterricht z.B. in der Musikschule oder einem Chor (12 Prozent). Knapp jeder Zehnte tanzt, weniger als 10 Prozent besuchen die Treffs ihrer Kirchengemeinde oder Jugendzentren.

Jugendliche, deren Eltern oder Großeltern aus einem anderen Land stammen, setzen in ihrer Freizeit etwas andere Schwerpunkte. Sie gehen seltener in Sportvereine und in die Musikschule, besuchen dafür jedoch häufiger Jugendzentren, tanzen in Tanzgruppen und gehen in Kulturvereine (z.B. Demokratisch-Türkischer Bund, Serbisches Kulturzentrum oder Deutsch-Griechische Gesellschaft). Aufgrund der Stichprobengröße von 149 sollte man dieses Ergebnis jedoch vorsichtig werten und nur als Tendenz betrachten.

In einer auf die schriftliche Befragung folgenden Gruppendiskussion wurden die Jugendlichen noch einmal gefragt, was sie in ihrer Freizeit machen. Offen gefragt und ohne den Fokus auf Kultur, der im Fragebogen vorgegeben war, nennen die Jugendlichen zwei große Freizeitkomplexe: zum einen Sport – vom Fahrradfahren über Fitnesstraining und Fußball bis zu Yoga. Zum anderen nennen sie Orte im öffentlichen Raum, die sie mit Freunden aufsuchen. Es handelt sich dabei sowohl um Naturorte wie Park, Wald oder Spielplatz als auch um Orte des Konsums: häufig genannt wurden Einkaufszentren, „die Stadt“, Kiosk oder Imbisse.

Vereinzelt genannt wurden außerdem Jugendzentren, Stadtbücherei, Kino oder Computerspielen.

 
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