Privatisierung des öffentlichen Raums in Smolensk
Neben dem Nutzungswandel findet in der Stadtentwicklung von Smolensk noch ein interessanter Vorgang statt: die Privatisierung des öffentlichen Raums. In der Stadtsoziologie wird der öffentliche Raum als ein Bereich verstanden,
„der prinzipiell uneingeschränkt zugänglich ist, dem die Funktionen Markt und Politik zugeordnet sind, der dem öffentlichen Recht unterliegt, der durch unvollständige Integration und stilisierte Verhaltensweisen der dort interagierenden Individuen gekennzeichnet ist“[1].
Sharon Zukin definiert den Prozess der Privatisierung des öffentlichen Raums als symbolische Unterschlagung, Besitzergreifung des Raums, der mit der Kommerzialisierung einhergeht. Städtische Territorien werden privatisiert und sie werden in den Vorstellungen der Stadtbürger mit bestimmten Sozialgruppen und Aktionsarten verbunden[2].
Die stadtsoziologische Analyse der Privatisierung der öffentlichen Räume setzt voraus, empirische Daten an ganz konkreten Objekten zu erheben. Sie existieren als eine Art der sozialen Praxis in der Lebenswelt des Forschers. Deshalb entsteht die Möglichkeit sie im Prozess ihrer Funktion zu untersuchen. Methodisch wurde für die vorliegende Studie entsprechend vorgegangen. In der Innenstadt von Smolensk konnten konkrete Ausprägungen der Privatisierung des öffentlichen Raums entdeckt werden, die sich wie folgend kategorisieren lassen:
• Privatisierungen des öffentlichen Raums von Smolensk seitens der Wirtschaft,
• Privatisierungen des öffentlichen Raums von Smolensk seitens der öffentlichen Einrichtungen
• Privatisierungen des öffentlichen Raums von Smolensk seitens der Wohneigentümergemeinschaften und
• Privatisierung des öffentlichen Raums von religiösen Einrichtungen.
Als konkrete Beispiele für diese Kategorisierung wurden drei öffentliche Plätze im Stadtkern von Smolensk ausgewählt und mit Verwendung der Methode der Beobachtung untersucht.