Fachzeitschriften und Handbücher
Die in den vorangegangenen Abschnitten vorgestellten Monographien bereiten das gesicherte Wissen im Bereich der Strukturgleichungsmodelle in konsolidierter und didaktisch reduzierter Form auf. Speziellere Fragen und aktuelle Entwicklungen (bei denen es sich unter Umständen auch um Sackgassen handeln kann) werden in der Forschungsliteratur behandelt. Dabei spielt die internationale Zeitschriftenliteratur eine zentrale Rolle.
Strukturgleichungsmodelle sind inzwischen ein in der Politikwissenschaft und hier vor allem in der Einstellungsforschung etabliertes Verfahren. Sie kommen deshalb in einer Vielzahl von Beiträgen zu politikwissenschaftlichen Fachzeitschriften zum Einsatz, bei denen inhaltliche Probleme im Vordergrund stehen. Primär methodologische Fragen, bei denen es um die Weiterentwicklung des Verfahrens selbst geht, aber in der Regel ein sozialwissenschaftlicher Bezug gegeben ist, werden meist in den einschlägigen Journals (z. B. „Political Analysis“, „Sociological Methods & Research“, „Psychological Methods“ oder „Educational and Psychological Measurement“) veröffentlicht. Stärker der Grundlagenforschung zuzurechnende Beiträge erscheinen in Zeitschriften wie „Psychometrika“ oder „Biometrika“. „Multivariate Behavioral Research“ und „Structural Equation Modeling“ schließlich beschäftigen sich (fast) ausschließlich mit Strukturgleichungsmodellen. Immer wieder sind auf diesem Gebiet auch Handbücher erschienen, die den Stand des Wissens dokumentieren, aber in Anspruch und Spezialisierungsgrad über die oben vorgestellten Lehrbücher hinausgehen. Das derzeit umfassendste und aktuellste ist das von Hoyle (2012), das 40 Kapitel umfasst und sich an ein breites Fachpublikum richtet, während die Beiträge in Lee (2007) stärker spezialisiert und formalisiert sind. Recht alt, aber immer noch nützlich ist schließlich auch der Band von Bollen und Long (1993), der sich ausschließlich mit der Prüfung und Auswahl von Modellen beschäftigt.