Personalstruktur

Die auf nationaler Ebene bereits festgestellte Veränderung der Personalstruktur in Richtung Hauptamtlichkeit (Priller et al. 2012: 30; Frantz & Martens 2006; Frantz 2005) kann auch für EU-NGOs bestätigt werden. In über 70% der NGOs setzt sich das Personal vorwiegend aus Hauptamtlichen zusammen.

Anzahl Personal EU-Büro Verhältnis Haupt-/Ehrenamtliche Range

Range

N

Gültige %

Range

N

Gültige %

0-1

2

6,2

nur Freiwillige

8

14,5

2-5

12

37,5

1-33% HA

0

0,0

6-10

7

21,8

34-66% HA

6

10,9

11-15

7

21,8

67-95% HA

18

32,7

16 und mehr

2

6,2

100% HA

22

40,0

n.a.

2

6,2

n.a.

1

1,8

Gesamt

32

100

Gesamt

55

100

Tabelle 2 Anzahl Personal EU-Büro Verhältnis Hauptund Ehrenamtliche

Gleichermaßen können Frantz' Ergebnisse (2005) betreffend des Bedarfs an unmittelbar und stetig einsetzbaren Fachkräften und des Stellenwerts einer qualifizierten Ausbildung, auf Basis der erhobenen Daten, für auf EU-Ebene agierende NGOs – auch gestützt durch die positive Korrelation von „Bedeutung Universitätsabschluss“ und „Bedeutung einschlägiger Berufserfahrung“ (rs= ,679 Sig. (1stg) ,005) – bestätigt werden. Für 58% der NGOs ist eine einschlägige Berufserfahrung für alle abgefragten Arbeitsbereiche sehr bis extrem wichtig, 18% weisen ihr diese Bedeutung zumindest für einzelne Aufgabengebiete zu und nur für 24% ist sie irrelevant.

Für die „Projektarbeit“ wird der Berufserfahrung in NGOs von 92% der Organisationen, die zu dem Aspekt eine Angabe machen, große Relevanz beigemessen, gefolgt von öffentlicher Verwaltung (72%) und Wissenschaft (67%).

Vorherige Tätigkeiten in Parteien oder Public Relations und Marketing sind dagegen wenig bedeutsam für projektbezogene Aufgaben. Für „Advocacy/Lobbying“ sehen 89% der Befragten NGO-Erfahrung als sehr wichtig an, für die „externe Kommunikation“ sind es 88%. Zudem sind bezüglich der „externen Kommunikation“ für 97% der NGOs Erfahrungen in Public Relations und Marketing besonders relevant. Hingegen stufen für „Advocacy/Lobbying“ nur 79% bzw. 69% Erfahrungen im letztgenannten Bereich bzw. in einer öffentlichen Verwaltung als bedeutsam ein; gefolgt von einschlägiger Berufserfahrung in Parteien (57%). Letztere ist in anderen Bereichen jedoch kaum von Relevanz. Auch die Tätigkeit in Unternehmen spielt für die meisten Arbeitsbereiche keine Rolle. Selbiges gilt, mit Ausnahme von „Projektarbeit“ und „Advocacy/Lobbying“, für die Wissenschaft (67% bzw. 50%). Es ist allerdings anzumerken, dass für einige Bereiche weniger als die Hälfte der NGOs eine Angabe machen, weswegen die Werte nur bedingte Aussagekraft haben.


Projekt

Arbeit

interne Komm

externe Komm

Advocacy/ Lobbying

Fundraising

Andere

Bedeutung

N

%

N

%

N

%

N

%

N

%

N

%

keine

2

3,6

1

1,8

1

1,8

1

1,8

5

9,1

3

5,5

mäßige

4

7,3

13

23,6

6

10,9

4

7,3

6

10,9

1

1,8

sehr wichtig

9

16,4

13

23,6

10

18,2

9

16,4

9

16,4

3

5,5

enorm wichtig

17

30,9

11

20,0

20

36,4

13

23,6

12

21,8

6

10,9

extrem wichtig

12

21,8

4

7,3

8

14,5

17

30,9

7

12,7

2

3,6

n.a.

11

19,4

13

23,6

10

18,2

11

20,0

16

29,1

40

72,7

Gesamt

55

100

55

100

55

100

55

100

55

100

55

100

Tabelle 3 Bedeutung Universitätsabschluss

Überdies verfügen in 37 NGOs alle Mitarbeiter über einen relevanten Universitätsabschluss oder eine darüber hinausgehende akademische Qualifizierung; in weiteren acht sind es im Schnitt 80%. Nur in einer NGO hat keiner der Festangestellten einen akademischen Abschluss. Die Bedeutung der universitären Ausbildung variiert leicht je nach Arbeitsbereich, ist aber insgesamt ziemlich hoch. Die im Vergleich geringste Relevanz hat sie für „interne Kommunikation“ und

„Fundraising“ – 51% bzw. 64% sehen hier einen Abschluss als sehr bis extrem wichtig an. Dagegen erachten 75% diesen für die Advocacy-Arbeit als sehr bis extrem wichtig. „Projektarbeit“ und „externe Kommunikation“ liegen mit 72% bzw. 69% dicht dahinter.

 
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