Responsivität

Gleichermaßen wird die Dimension Responsivität über die Ausgestaltung organisationsinterner Prozesse und Verfahren der Willensbildung, speziell Delegationssowie Kontrollund Feedback-Mechanismen operationalisiert. Dazu gehören neben der Existenz von Positionspapieren und anderen Dokumenten, die das Maß der Responsivität der NGO nachvollziehbar machen, in den Statuten festgeschriebene Beteiligungsrechte und Kontrolloptionen der Mitglieder. In Anerkennung der besonderen Erwartungen an NGOs bezüglich der Repräsentation der Interessen der Basis, werden außerdem Einschätzungen zur Bedeutung der Meinungen der Mitglieder und der Basis sowie der faktischen Berücksichtigung ebendieser erhoben. In diesem Zusammenhang wird überdies die (regelmäßige) Evaluation der Zufriedenheit von Mitgliedern und Basis als Indikator miteinbezogen.

Letzteres wird auch von Steffek et al. (2010: 22) als essenziell angesehen, wobei sie den Fokus auf den so geäußerten Willen zur Selbstreflexion und zur Weiterentwicklung der Organisationsaktivitäten legen. Diese Perspektive wird hier ebenfalls berücksichtigt, aber um die Funktion der Sicherstellung der Rückbindung an den Willen der Mitglieder und der Basis expliziert. Ferner wird die Veröffentlichung der Evaluationsergebnisse auch als Beitrag zur Transparenz gewertet, weshalb Evaluationen gleichfalls in die Dimension Accountability fallen.

Indikatoren

• Aussagen zur Bedeutung der Bedürfnisse der Mitglieder/Basis allgemein/für die tägliche Arbeit

• Ausmaß Berücksichtigung der Meinungen/Bedürfnisse der Mitglieder/Basis

• Hinweise auf Mitglieder-/Basiseinfluss/Beispiele für Umsetzung der Mitglieder/Basisanliegen

• Frei zugängliche Positionspapiere/politische Erklärungen/strategische Pläne

• Existenz von Kontrolloptionen für Mitglieder, z.B. Vollversammlung mit Möglichkeit, Arbeit der NGO zu bewerten; Möglichkeit, Papiere/Positionen bzw. deren Entwürfe zu kommentieren

• Modifikation der Positionspapiere nach dem Willen der Mitglieder

• Feedback-Optionen für Mitglieder/Basis, z.B. Formulare bei Veranstaltungen, Website, etc.

• Regelmäßige Evaluation der Zufriedenheit der Mitglieder

• Evaluation der Projekte/Programme, inklusive systematischer Erfassung der Meinung der Basis

• Nutzung der Ergebnisse zur Verbesserung des Angebots, Organisationsoder strategischer Weiterentwicklung (gilt für beide Evaluationstypen)

• Festlegung der Rechte und Kontrollmechanismen der Mitglieder in Statuten

 
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