Die geplatzte Illusion – Vom Zerfall der "Identitären"
Die Auseinandersetzungen innerhalb des "identitären" Spektrums führt Kubitschek auf den Mangel an "Führungspersönlichkeiten" zurück und sieht die Sorge um ein "Machtvakuum" (vgl. Kubitschek 2013a). Als Beispiel nennt er das "Büchlein eines Autors" und spielt damit auf die "Kriegserklärung" mit dem schwarzen Titel auf gelben Hintergrund "Die identitäre Generation" von Markus Willinger an. Dieses erschien zunächst im Selbstverlag und erst einige Wochen später im neurechten Verlag Arktos. Willinger, dessen kämpferisch-pathetischen Texte auch über das Blog "Athenaeum" verbreitet werden, weitete damit seinen Einfluss gegen den Obmann der "Identitäre Bewegung Österreichs", Alexander Markovics, aus. Grundlagen schaffte laut Götz Kubitschek auch der in Berlin lebende Martin Lichtmesz mit seinem im Verlag Antaios herausgegeben Buch "Die Verteidigung des Eigenen".
Kubitschek schlussfolgert, dass es nicht gelungen sei, ein "Zentrum der eigenen Idee" auszubilden und dass die IBD "bis heute nicht erklären könne, was sie eigentlich unter "Identität" versteht". Sein KSA-Mitstreiter und "Blaue Narzisse"-Autor Felix Menzel schlägt passend dazu Treffpunkte, regionale Wirtschaftskreisläufe und ein "Haus der Alternativen Rechten" vor, das mit dem Dresdner "Zentrum für Jugend, Identität und Kultur" und der identitären "Projekt Werkstatt" in hessischem Garben bei Frankfurt umgesetzt wurde. Für letzteres zeichnet sich ein Vorstandsmitglied des neurechten Vereins für Staatspolitik verantwortlich. Später wird Kubitschek die neue Partei "Alternative für Deutschland (AfD)" in der IfS-Zeitschrift "Sezession" als Energiepumpe bezeichnen und sich der JFund BN-Autor Carlo Clemens in deren Parteijugend engagieren und sich zum Sprecher der AfD Köln wählen lassen (vgl. Kubitschek 2013b).