Ergebnisse: In meiner Hausgemeinschaft fühle ich mich nicht wohl

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Dem Antwortverhalten auf das Statement nach zu urteilen, fühlen sich die Respondenten, die in Häusern mit positiver Optik wohnen, tendenziell zwar wohler in ihrer Hausgemeinschaft als Mieter in Häusern mit negativer Optik. Insgesamt fühlt sich aber der Großteil der Gesamtstichprobe (75 %) in ihrer Hausgemeinschaft wohl. In den positiv bewerteten Häusern gaben 50 % der Personen „Trifft voll und ganz zu“ und 33,3 % der Respondenten „Trifft eher zu“ an. Bei den negativ bewerteten Häusern waren dies 16,7 % der Antwortenden, die mit „Trifft voll und ganz zu“ und 50 % der Respondenten, die mit „Trifft eher zu“ antworteten. Die Unterschiede zwischen den Gruppen sind hier signifikant ( p = 0.023).

Ergebnisse: Nachbarschaftliche Kontakte

Des Weiteren wurde überprüft, wie sich die Gruppen der als optisch positiv beziehungsweise negativ bewerteten Häuser hinsichtlich verschiedener Aspekte nachbarschaftlicher Kontakte äußern.

Das Antwortverhalten der Respondenten der jeweils sechs Häuser erbrachte folgende Ergebnisse:

Die Zahl der Grußkontakte im Haus unterscheidet sich kaum. In den sanierten Häusern berichten signifikant mehr Befragte über Gesprächskontakte. Mieter aus den sanierten Häusern berichten auch signifikant häufiger über Unternehmungen mit den Hausnachbarn und sogar häufiger über freundschaftliche Kontakte im Haus (jeweils p = 0.25).

In beiden Fällen wird betont, dass die Phase der Sanierung die Bewohner zusammengebracht hat. Sie berichten auch über positive Reaktionen der Besucher, während in den nicht sanierten Häusern eher über Ärger durch vernachlässigte Hausgänge, Klingelanlagen und kritische Bemerkungen seitens der Besucher berichtet wird. „Wir schämen uns, in einem solchen Haus zu leben und unsere Besucher halten alle in unserem Haus für asozial“, so eine Befragte in einem der sechs wenig sanierten Häuser.

Gegenseitige Hilfen werden in beiden Haustypen genannt. Sie scheinen jedoch, so die Reaktionen der Befragten, unabhängig von der Gesamtbewohnerschaft und vor allem auch von der Optik des Hauses zu sein. Sie finden ausschließlich unter zwei Menschen/zwei Familien statt, die (meist im Laufe der Zeit) zusammengewachsen sind.

Ergebniszusammenfassung zum Handlungsfeld 1

Die Stichprobe, die in die vorgestellte kleine Befragung einging, ist zu gering, um die Hypothese, dass verbesserte Wohnqualität zu einer verbesserten Nachbarschaft/Hausgemeinschaft führt, zu verifizieren. Deutlich und nachvollziehbar ist, dass der Blick von außen eine Rolle für das Wohnbefinden des Mieters spielt und dass dieses Wohlbefinden beziehungsweise das Gefühl, dass die nicht befriedigende Optik des Hauses auf die Bewohner übertragen wird, eine Rolle bei der Beurteilung der Nachbarschaft spielt.

Die Mitarbeiter des Hausund Sparvereins eG allerdings betonten, dass sie einen solchen Zusammenhang nicht wahrnehmen und verweisen darauf, dass gerade die nicht sanierten älteren Gebäude nach wie vor mehrheitlich von langjährigen älteren Bewohnern mit intensiven Kontakten belohnt werden.

  • [1] Antwortmöglichkeiten: „Trifft voll und ganz zu“, „Trifft eher zu“, „Teils/teils“, „Trifft eher nicht zu“, „Trifft überhaupt nicht zu“, „Weiß nicht“, „Keine Angabe“.
 
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