Handlungsfeld 3: Bewohnermatching

Der Altenhilfepartner im Projekt ist Träger verschiedener generationenübergreifend bewohnter Wohnanlagen, deren Konzept darauf fußt, über interne Gemeinwesenarbeit die Gegenseitigkeit der Bewohner zu stärken und so ein Maß an wechselseitiger Hilfe zu schaffen. Ziel ist es für die Älteren den Zeitpunkt, zu dem sie fachliche Hilfe brauchen, hinauszuschiebt. Neben der laufenden Unterstützung des Miteinanders durch die Gemeinwesenarbeit spielt in diesen Häusern die bewusste Auswahl der Bewohner, das „Bewohnermatching“, eine zentrale Rolle. Es sollen Bewohner im Quartier Wohnungen mieten, die sich klar darüber sind, dass die Hausgemeinschaft dort von einem Geben und Nehmen lebt.

Die Vermietung des Bauund Sparverein eG war vor dem Projekt „Altern und Versorgung“ nahezu ausschließlich auf ökonomische Fragen konzentriert. Die Frage des Zusammenlebens oder der Passung der Bewohner der Häuser spielte bei der Vermietung bis dato nahezu keine Rolle. Daher wurden nach Projektbeginn die für die Vermietung zuständigen Mitarbeiter zunächst von den Gemeinwesenarbeitern in die Praxis der Wohnanlagen eingeführt. Trotz dieser Einführung gelang es nicht, die Vorgehensweise der Wohnanlagen des Altenhilfeträgers auf die Vermietungspraxis des Bauund Sparverein eG zu übertragen. Eine Beteiligung der Gemeinwesenarbeiter des Quartiers an der Vermietung war diesem bisher aus Zeitgründen nicht möglich. Somit konnte im Projekt der Frage, ob eine gezielte Auswahl zu einer Verbesserung der Nachbarschaftlichkeit in den Häusern führen würde, nicht weiter nachgegangen werden.

Handlungsfeld 4: Technische Helfer

Im Verlaufe der Begleitung des Quartiersprojekts, wie auch des Hauspatenprojekts, zeigte sich immer wieder, dass es vor allem Frauen sind, die sich für die Nachbarschaft stark machen, obwohl sie oft trotz beruflicher Tätigkeit auch noch in die Pflege der Kinder und der Älteren eingebunden sind. Es wurde mehrfach versucht, die Männer in sogenannte „männerspezifische Tätigkeiten“ einzubinden. Gelungen ist dies im Zusammenhang mit den Festen und Feiern, wo Männer die Innenund Außenräume in ihre Verantwortung nahmen. Ein Männerstammtisch in Rahlentreff fing vor allem die alleinlebenden Männer teilweise auf. Mit dem technischen Dienst des Bauund Sparverein eGs wurde dort dann ein Konzept für handwerklich interessierte Männer erarbeitet. Sie wurden von den Technikern des Bauund Sparvereins eG geschult, einfache handwerkliche Aufgaben (Dichtungen von Wasserhähnen ersetzen, Eindrehen von Glühbirnen, Aufbau von Kleinmöbeln und so weiter) zu übernehmen. Die ehrenamtlichen technischen Helfer sind mittlerweile namentlich in den Schaukästen der Häuser ausgehängt und sie werden mehr und mehr von den älteren Bewohnerinnen angesprochen. Inzwischen verfügen sie über einen eigenen Materialraum und arbeiten zunehmend eng mit den Technikern des Bauund Sparverein eG zusammen. Die Wertschätzung der technischen Helfer im Bauund Sparverein eG und bei den Bewohnern ist groß und sie stehen den Hauspatinnen zur Seite.

 
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