Typ 1 – Die Isolierten
Dieser Typus der Kommunikation von Clusterorganisationen ist dadurch gekennzeichnet, dass das Ausmaß des strategischen Kommunikationsmanagements unterdurchschnittlich ausgeprägt ist und ebenso auch die Dynamik der Veränderung des Kommunikationsmanagements bislang nur gering war.
Datenauswertung
Der Stellenwert der Kommunikation in Organisationen dieses Typs ist eher niedrig – nur bei 42,1 Prozent (n=38) der Organisationen von Typ 1 genießt die Kommunikation einen eher hohen oder sehr hohen Stellenwert – während derselbe Wert im Durchschnitt aller befragten Organisationen immerhin bei 64,3 Prozent liegt (n=112).
Entsprechend hat auch der Verantwortliche für Kommunikation, so es einen gibt, vergleichsweise selten Einfluss auf die Entscheidungen über die Kommunikationsstrategie: Nur bei 39,5 Prozent (n=38) der Organisationen diesen Typs hat der Kommunikationsmanager einen eher oder sehr hohen Einfluss, während er im Durchschnitt aller Organisationen bei 74,1 Prozent (n=112) einen hohen Einfluss hat. Dasselbe trifft allerdings auch auf die Clustermitglieder zu, die ebenfalls vergleichsweise selten (15,8 Prozent, n=38) einen Einfluss auf die Ausgestaltung der Kommunikationsstrategie nehmen. Diese wird meist solitär durch einen einzelnen Entscheider gestaltet, im Normalfall der Geschäftsführer der Organi
sation. Es finden dementsprechend auch keine nennenswerten Maßnahmen der Professionalisierung der Kommunikation statt: Weder wird eine Evaluation der Kommunikation durchgeführt noch wird an Maßnahmen der Weiterbildung oder des Austausches mit Kommunikatoren anderer Clusterorganisationen teilgenommen.
Die Anzahl der Organisationsziele, die auf den Inhalt der Kommunikation einen Einfluss ausüben, ist eher gering und liegt meist unter fünf Zielen. Markenbildung für die Clusterorganisation, Vernetzung der Clustermitglieder untereinander, die Förderung von Kooperationsprojekten und Internationalisierung sind Ziele, bei denen Organisationen dieses Typs im Schnitt aller Clusterorganisationen liegen (vgl. Abbildung 16).
Abbildung 16: Kommunikationsziele in Organisationen des Typs 1
Unterdurchschnittlich häufig ist die Markenbildung für die Clusterregion ein wichtiges Ziel für Organisationen dieses Typs, ebenso die Förderung von Firmengründungen, die Veränderung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, das Anziehen von Investitionen oder auch das Lobbying für mehr Fördermittel. Dagegen ist das Wachstum der Clusterorganisation und das Gewinnen neuer Mitglieder ein wichtiges Ziel, das die Kommunikation prägt. Organisationen dieses Typs setzen nur eher wenige verschiedene Kommunikationsinstrumente ein, in der Regel zwischen ein und drei verschiedenen Instrumenten. PRMaßnahmen, die auf eine Berichterstattung in Print, Online oder Rundfunk abzielt, spielen vergleichsweise selten eine Rolle, genauso die Nutzung von Social Media (vgl. Abbildung 17). Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass Medien und Journalisten bei mehr als einem Drittel der Organisationen diesen Typs (36,9 Prozent, n=38) keine Stakeholder der Kommunikation sind – im Durchschnitt aller Organisationen ist dies nur bei 14,3 Prozent der Fall. Wichtige Instrumente sind hingegen alle Mittel des direkten Dialogs wie Onlinekommunikation via E-Mail oder Website oder der direkte Austausch von Angesicht zu Angesicht.
Abbildung 17: Einsatz von Kommunikationsinstrumenten in Organisationstyp 1
Clusterorganisationen, die diesen Typus der Kommunikation pflegen, stammen etwas häufiger aus Ostoder Südeuropa, die Zahl der Mitglieder liegt häufiger unter 50. Die Organisationsart, Gebietsgröße, Branche und Finanzierung liegen in der Verteilung im Schnitt aller Clusterorganisationen bei diesem Typus.