Datenauswertung

Im Rahmen der Datenauswertung von Experteninterviews kombiniert die Verfasserin Analyseschritte unterschiedlicher Auswertungsmethoden (Konversationsanalyse, Biografieanalyse, Grounded Theory). Die einzelnen Analyseschritte werden nachfolgend in ihrer chronologischen Abfolge kurz skizziert.

Auswahl des ersten Interviews im Rahmen der Einzelfallanalysen

Die Datenauswertung beginnt mit den Einzelfallanalysen. Im Rahmen der ersten Fallanalyse wird aus dem Datenkorpus ein Interview gewählt, das in Bezug auf die Beantwortung der forschungsleitenden Fragestellung besonders ertragreich erscheint. Dieses Interview erhält den Status eines Eckfalls (im Folgenden auch Fallporträt genannt). Die Bedeutung der einzelfallanalytischen Vorgehensweise formuliert Detka (2005) wie folgt:

„Wird ein Interview zur einzelfallanalytischen Bearbeitung ausgewählt, beziehen sich die Schritte der Datenanalyse zunächst ausschließlich auf den Bedeutungshorizont des konkret vorliegenden Falles. Die Arbeitsschritte der Segmentierung und der strukturellen Beschreibung sind auf dieser analytischen Ebene anzusiedeln. Dies ist deshalb von herausragender Bedeutung, weil die gründliche Einzelfallanalyse die Voraussetzung für die späteren Arbeitsschritte der Ablösung vom Einzelfall und der Generierung von verallgemeinerbaren theoretischen Aussagen ist – Aussagen, die eben dann nicht mehr nur für die konkret betrachteten Fälle sondern für eine Vielzahl von Fällen Aussagekraft besitzen.“ (Detka 2005: 352)

In der vorliegenden Arbeit wurden insgesamt vier Einzelfallanalysen angefertigt. Die Auswahl des zweiten, dritten und vierten Fallporträts erfolgte nach dem Prinzip des maximalen Vergleichs sowie unter Berücksichtigung des theoretischen Samplings (siehe hierzu auch der Abschnitt „Kontrastive Vergleiche der Eckfälle auf Basis der generierten Kodes“ in diesem Kapitel).

 
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