Erfahrungen bei der bildungsbereichsübergreifenden Institutionalisierung lebenslangen Lernens (Z. 336-537)
- Forderung einer kontinuierlichen fachlichen Auseinandersetzung mit dem Begriff ,lebenslanges Lernen' vor dem jeweiligen professionellen Handlungskontext (Z. 336-359)
- Verhinderung bildungsbereichsübergreifender Zusammenarbeit durch Hinund Herschieben von Verantwortung und geschlossene institutionelle Strukturen (Z. 359-384)
Forderung einer kontinuierlichen fachlichen Auseinandersetzung mit dem Begriff ,lebenslanges Lernen' vor dem jeweiligen professionellen Handlungskontext (Z. 336-359)
Das Subsegment beginnt mit der Frage der Interviewerin, die von dem Experten wissen möchte, wie anschlussfähig das Professionswissen der Lehrtätigen vor Ort in Bezug auf die Umsetzung des lebenslangen Lernens sei. Müller weist darauf hin, dass es einer kontinuierlichen Auseinandersetzung der im Weiterbildungsbereich pädagogisch Tätigen mit dem Begriff ,lebenslanges Lernen' bedürfe, um die Folgen für den jeweiligen Handlungskontext zu reflektieren. Die kontinuierliche Auseinandersetzung, die durch die Berichtspflicht aufrechtgehalten werde, habe zu einer Veränderung der Haltung der Bildungseinrichtungen beigetragen. Es werde die Einsicht gefördert, dass sich das lebenslange Lernen auf das gesamte Bildungssystem beziehe und die Bereitschaft der Bildungseinrichtungen zur Kooperation mit Organisationen anderer Bildungsbereiche werde unterstützt.
Verhinderung bildungsbereichsübergreifender Zusammenarbeit durch Hinund Herschieben von Verantwortung und geschlossene institutionelle Strukturen (Z. 359-384)
Müller berichtet, dass die institutionelle Umsetzung lebenslangen Lernens für viele Bildungseinrichtungen nicht etwas vollkommen Neues darstelle, sondern auf vorhandenen Aktivitäten aufbaue. Als Beispiele führt er die Nachfrageorientierung von Weiterbildungseinrichtungen und deren Zusammenarbeit mit anderen Organisationen wie Bibliotheken und Schulen an. Fachkräfte aus der Erwachsenenbildung würden jedoch monieren, dass die Strukturen der Schulen kaum Möglichkeiten zur Zusammenarbeit eröffnen würden. Andererseits würden einige Schulvertreter/-innen kritisieren, dass die Weiterbildungseinrichtungen auf entsprechende Anfragen seitens der Schule nicht reagiert hätten. Die Verantwortung für das Nichtzustandekommen einer Zusammenarbeit werde somit zwischen den Beteiligten hin und her geschoben. Er vermutet, dass große Organisationen aufgrund starrer Strukturen Schwierigkeiten beim Aufbau und der Pflege von Kooperationen haben könnten.