Zusammenarbeit in Netzwerken: Weiterentwicklung bereits bestehender Kooperationsbeziehungen (Z. 888-930)
- Kritik an Universitäten im Rahmen der institutionellen Umsetzung lebenslangen Lernens (Z. 930-963)
- Konstatierung einer Vernachlässigung der subjektbezogenen Forschungsperspektive bei der Umsetzung lebenslangen Lernens durch Universitäten (Z. 930-947)
- Konstatierung einer mangelnden Selbstreflexion der Universitäten bezüglich der Auswirkungen lebenslangen Lernens auf die eigenen Organisationsstrukturen (Z. 948-963)
Das sechste Segment beginnt mit der Frage der Interviewerin, wie die Projektverantwortlichen versuchten, ihre Projekte bei der Bevölkerung bekannt zu machen. Müller beantwortet diese Frage mit der Einschätzung, dass für die Projekte nicht viel geworben worden sei. Werbung habe vielmehr im Kontext der Gewinnung von Netzwerkpartnerinnen und -partnern stattgefunden, obwohl er die Beobachtung gemacht habe, dass bei der Gründung von Netzwerken bereits Kooperationserfahrungen und Kooperationsbeziehungen zwischen einigen Akteurinnen und Akteuren bestanden hätten. Als Beleg führt der Experte die Vernetzung der Weiterbildungseinrichtungen über deren Landesverbände an. Die Zusammenarbeit mit Bibliotheken, Museen und Kultureinrichtungen gehöre bei den Volkshochschulen bereits zum Standard. Er vermute, dass es im Schulbereich einige Schulen gebe, die nach dem „Prinzip Offene Schule“ (Z. 922) arbeiteten und in diesem Kontext über enge Kooperationen mit anderen Einrichtungen verfügten.
Kritik an Universitäten im Rahmen der institutionellen Umsetzung lebenslangen Lernens (Z. 930-963)
Konstatierung einer Vernachlässigung der subjektbezogenen Forschungsperspektive bei der Umsetzung lebenslangen Lernens durch Universitäten (Z. 930-947)
Nachdem Müller seine Ausführungen zum Thema ,Öffentlichkeitsarbeit' beendet hat, führt er ein neues, für ihn anscheinend mit einer höheren Relevanz besetztes Thema an. Er weist darauf hin, dass im Mittelpunkt der Projekte, die sich in seinem Zuständigkeitsbereich mit dem lebenslangen Lernen beschäftigten, lediglich die organisationale und nicht die subjektbezogene Untersuchungsperspektive stehe. Dabei kritisiert er die Universitäten, die im Rahmen des Förderprogramms kein Vorhaben beantragt hätten, welches z. B. das Lernverhalten im Kontext des informellen Lernens untersucht hätte.
Konstatierung einer mangelnden Selbstreflexion der Universitäten bezüglich der Auswirkungen lebenslangen Lernens auf die eigenen Organisationsstrukturen (Z. 948-963)
Es habe ebenfalls kein Vorhaben gegeben, in welchem sich eine Universität selbst als Forschungsgegenstand betrachtet hätte. Zwar seien fast die Hälfte der Projektnehmenden Universitäten, jedoch untersuchten diese anderen Einrichtungen (z. B. Schulen) im Kontext der Umsetzung des lebenslangen Lernens. Müller hätte es begrüßt, wenn eine Universität die institutionellen Auswirkungen lebenslangen Lernens auf die eigenen Organisationsstrukturen untersucht hätte. Für das Nichtzustandekommen eines solchen Projekts sehe er zwei Gründe: Entweder würden die Universitäten diesbezüglich keinen Handlungsbedarf sehen oder wollten sich nicht mit einer weiteren schwierigen Aufgabe belasten.