Stand der Forschung
Die Wahrnehmung von ökonomischen Zusammenhängen war bereits Gegenstand verschiedener Untersuchungen. Zu nennen wären etwa die Arbeiten von Danzinger (1958), der aus sozialpsychologischer Perspektive die Konzepte von Kindern über ökonomische Beziehungen untersuchte, oder die Studie von Fox (1978), die sich mit den Lernvoraussetzungen für ökonomischen Unterricht von Kindern beim Eintritt in die Schule beschäftigte. Baldus und Tribe (1978) setzten sich mit der Entwicklung der Wahrnehmung sozialer Ungleichheit bei Kindern auseinander. Diese Arbeiten befassten sich mehrheitlich mit den Sichtweisen von sehr jungen Kindern. Eine neuere Untersuchung von Claar (1990) fragte nach der Entwicklung ökonomischer Begriffe im Jugendalter. Diese Untersuchungen sind als wichtige Beiträge zu einer empirischen Auseinandersetzung mit den ökonomischen Denkweisen von Kindern und Jugendlichen zu nennen, liefern aufgrund ihrer Konzentration auf eine sehr junge Altersgruppe oder ihrer Schwerpunktsetzung auf Fragen der Begriffsbestimmung jedoch kaum Hinweise für die Untersuchung der Vorstellungen von Jugendlichen über den Prozess der Globalisierung.
Als einschlägiger sind verschiedene neuere Studien anzusehen, die sich mit den Einstellungen von Jugendlichen über die Globalisierung befassen (vgl. Schäfer 2007; Shell Deutschland Holding 2010), sowie Untersuchungen, die Hinweise auf mögliche Reaktionsweisen von Jugendlichen auf den Globalisierungsprozess geben können (vgl. Roth 2002; Uriona und Hoffmann 2008). Zunächst sollen jedoch die Ergebnisse neuerer Untersuchungen dargestellt werden, die sich mit den Lebensbedingungen von Jugendlichen in der globalisierten Welt befassen (vgl. Blossfeld et al. 2008; Villányi et al. 2007).