Macht- und demokratiepolitische Perspektive

Unter die Kategorie „Machtund demokratiepolitische Perspektive“ fallen sowohl diejenigen Aussagen, die ein politisch-ökonomisches Machtgefälle zwischen Nationen ansprechen, als auch diejenigen, die sich auf Vorstellungen von politischer Egalität und/oder Partizipation beziehen. Drei Hauptschüler und zehn Gymnasiasten äußerten sich in diesem Rahmen. Insgesamt sehen fünf Gymnasiasten und ein Hauptschüler durch die Globalisierung die Möglichkeit der Herstellung von Gleichheit. Von diesen glauben drei Gymnasiasten, dass der Ausbau des internationalen Handels zu einer gerechteren Welt beiträgt. So stellt Gym71 fest, dass es bei der „politischen und wirtschaftlichen Verbindung aller Länder der Welt“ darum geht, „Gleichheit herzustellen“. Gym76 sieht als Ursache der Globalisierung den „Wunsch nach Gleichberechtigung“. Dadurch würde „Gleichberechtigung entstehen und das Verhältnis von den Ländern könnte besser werden“. Gym77 versteht unter Globalisierung die „Verknüpfung von Handelspartnern“. Die Ursache der Globalisierung sieht er in „zu viel Ungerechtigkeit bzw. Differenzen auf der Welt“ und dem „Wunsch nach etwas Besserem, einer heileren Welt“.

Vier Gymnasiasten verbinden ihre Vorstellungen von Globalisierung mit der Betonung der Möglichkeit der Partizipation. Gym102 findet es generell „gut“, dass „viele Sachen ‚weltübergreifend' geschehen und viele daran beteiligt sind“, auch wenn ja „viel Mist“ passieren würde. Gym100 versteht unter Globalisierung, dass ein „Gesetz oder ähnliches global überall verbreitet wird“. „Die Menschen“ könnten von „überall ihre Meinung vertreten […] bzw. dazu Stellung nehmen“. Zwei Gymnasiastinnen machen sich dabei für das Recht auf Information und das Recht auf Mitsprache stark. Gym01 versteht unter Globalisierung „alles, was die ganze Welt betrifft“. Sie bringt die zwei Beispiele der „Globalisierung“ des „Euro“ und der „globalen Erwärmung“. Sie findet die Globalisierung „wichtig“, denn „die ganze Welt sollte über wichtige Themen rund um den Globus Bescheid wissen und auch darüber diskutieren können“. Sie beschließt ihre Argumentation mit einem Appell: „Unser ‚Globus' geht uns alle etwas an und wir sollten auch alle die Möglichkeit haben darüber mitzureden.“ Gym03 versteht unter Globalisierung „eine Veränderung (wirtschaftlich, klimatisch, etc.), die die ganze Welt betrifft“. Negativ an der Globalisierung findet sie, dass die „Menschen schlecht informiert“ sind, sich „keiner traut“ etwas zu hinterfragen und dass „Machtmissbrauch“ stattfände. Mit letzterem meint sie, dass „die Entscheidungen […] der Bevölkerung vorenthalten oder über sie hinweg getroffen“ würden.

 
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