Fahrerlose Transportfahrzeuge im Außenbereich
Typische Einsatzbereiche autonomer Fahrzeuge im Außenbereich, aber auf privatem Gelände, sind beispielsweise FTS für Schwertransporte oder werksinterne Shuttle-Verkehre. Auf einem Container-Terminal transportieren sogenannte Automated Guided Vehicle (AGV) Container zwischen den Containerbrücken und dem Containerlager [6]. Dadurch sollen Fahrstrecken verkürzt und Leerfahrten reduziert sowie alle Ressourcen optimal ausgelastet werden. Für die Positionsbestimmung werden im Boden eingelassene Transponder genutzt. Die Routenplanung erfolgt selbstständig, ebenso wie der Batteriewechsel. Die Leitsteuerung erfolgt per Datenfunk.
In Deutschland ist ein starker Treiber des führerlosen Lkw ein Unternehmen, das ursprünglich aus der Funktechnik kommt. Im Jahr 2012 wurde beispielsweise durch dieses Unternehmen ein fahrerloser Lkw-Shuttle zwischen dem Produktions- und Logistikgebäude auf dem Werksgelände einer Molkerei realisiert [7]. Die Be- und Endladung der mit Verpackungsmaterial bzw. Frischprodukten beladenen Euro- und Industriepaletten erfolgt automatisch. Zur Spurführung dienen Transponder in der Fahrbahn. Unter der Zugmaschine ist ein Sensor angebracht, der die Markierung im Boden zur Positionierung und Wegfindung nutzt. Unterstützt durch lenkbare Hinterachsen können kleinere Hüllkurven gefahren und eine auf zwei Zentimeter genaue Positionierung erreicht werden. Laserscanner kontrollieren die Umgebung und stellen zusammen mit Schaltleisten und Not-/AusTasten den Schutz von Personen, Ware und Fahrzeug sicher.
Im Projekt „Sichere autonome Logistik- und Transportfahrzeuge (SaLsA)“ erfolgten technologische Weiterentwicklungen, die den Begegnungsfall von FTS, Lkw und Personen im Außenbereich sicherer machen [8]. Im Außenbereich besteht das Sicherheitskonzept aus Radarsensoren, da dort keine Laserscanner zugelassen sind. Durch die kooperative Erfassung der Umgebung durch mobile und stationäre Sensorik wird die Sicherheit auch bei höheren Geschwindigkeiten (Wirtschaftlichkeit) realisiert.
Autonome Fahrzeuge für den Straßengütertransport außerhalb von Betriebsgeländen
Die Entwicklung autonomer Fahrzeuge für den Gütertransport bzw. die Logistik außerhalb von Betriebsgeländen ist vor allem problemorientiert getrieben. Sogenannte Fahrroboter entstanden für den Einsatz in gefährlichen Situationen, z. B. zur Entschärfung von Munition, oder für den Einsatz in kaum zugänglichen Gebieten, wie beispielsweise für unterirdische Explorationen in der Tiefsee, für Arbeiten am Hang oder in dichtbewachsenen Wäldern oder auch in entlegenen Gebieten, beispielsweise für den Einsatz im Bergbau.
Sehr große automatisierte Lkw mit einer maximalen Beladung von 290 Tonnen kommen seit den 1990er-Jahren in einer der weltgrößten Eisenerzminen in Australien zum Einsatz [9]. Die Gründe für deren Entwicklung waren vor allem Schwierigkeiten bei dem zu akquirierenden Personal für den gefährlichen Schichtdienst im Outback und die hohen logistischen Anforderungen an die Personaleinsatzplanung und den Personentransfer.
Die Navigation erfolgt mit Radar und Lasern sowie durch den Einsatz von Wegpunkten zur Orientierung. Kontroll- und Eingreifmöglichkeiten sind über eine Betriebszentrale mittels WLAN möglich. Die Steuerung erfolgt durch GPS und Koppelnavigation wie bei einem Schiff oder Flugzeug durch laufende Ortsbestimmung (Ortung) indem der Kurs, Fahrt (Geschwindigkeit) und die Zeit ermittelt werden.