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4 Fußball-MittelstandsanleihenÄhnlich den beschriebenen Fananleihen enthalten auch Mittelstandsanleihen die Verpflichtung des Vereins (des Emittenten), einen ihm zuvor von den Anlegern der Schuldverschreibung zur Verfügung gestellten Betrag während einer zuvor vereinbarten Zeitspanne zu einem vorab vereinbarten Zinssatz zu verzinsen und am Ende der Laufzeit zurückzuzahlen – eine Konzeption, die am Kapitalmarkt als Straight Bullet Bond bekannt ist. Im Gegensatz zu den meisten Fananleihen sind Mittelstandsanleihen jedoch Inhaberschuldverschreibungen, die zwingend in den Handel im Freiverkehr einer deutschen Börse einbezogen werden müssen. Diese Börsen wurden seit Anfang 2010 von der Deutsche Börse AG und einer Reihe von Regionalbörsen (mit Ausnahme von Berlin) gegründet, um Anleihe-Investoren ein Qualitätssegment zu bieten, das für Aktien-Investoren schon seit Jahrzehnten gang und gäbe ist. Diese Segmente sind namentlich der Entry Standard sowie der Prime Standard für Anleihen an der Börse Frankfurt, Bondm an der Börse Stuttgart, der mittelstandsmarkt an der Börse Düsseldorf, die Mittelstandsbörse Deutschland an den Börsen Hamburg und Hannover und m:access bonds an der Börse München (Abb. 4.1). An den Mittelstandsbörsen hat im Juni 2012 mit Schalke 04 erstmals ein Fußballverein eine Mittelstandsanleihe an einer deutschen Börse begeben. Die Anleihe weist eine siebenjährige Laufzeit (2012–2019) auf, die Nominalverzinsung liegt bei 6,75 % und das Emissionsvolumen bei 35,0 Mio. €. 2013 wurde die Anleihe nach einer Privatplatzierung auf 50,0 Mio. € aufgestockt. Im Gegensatz zu Fananleihen, die wenn überhaupt nur an unregulierten Börsen notiert sind, sind die Emittenten von Mittelstandsanleihen bestimmten Einbeziehungsvoraussetzungen unterworfen, die in Abb. 4.2 zusammengefasst werden:
Abb. 4.1 Die Mittelstandsbörsen im Überblick. (Quelle: Angaben der Börsen)
Abb. 4.2 Einbeziehungsvoraussetzungen im Überblick. (Quelle: Angaben der Börsen) |
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