Erstellung und Design des Fragebogens
Der Fragebogen wurde durch den Autor der vorliegenden Arbeit erstellt und in Abstimmung mit allen am Projekt beteiligten Partner finalisiert [1]. Es stellte sich heraus, dass dieses Programm im Vergleich zu den Alternativen [2] mehr Möglichkeiten der Fragengestaltung beinhaltet und gleichzeitig eine ansprechende, werbefreie Darstellung ermöglicht. Mithilfe von Questback konnten unterschiedliche Fragetypen in den Fragebogen integriert werden.
Abbildung 5: Screenshot der Startseite der Umfrage
Quelle: Eigene Erstellung der Umfrage
Die größte Herausforderung bei der Erstellung und dem Design des Fragebogens war es, Informationen über die drei Forschungsschwerpunkte (Qualität, Evaluation und Fortbildung) der beteiligten Partner abzufragen und gleichzeitig den Umfang der Fragen und die voraussichtliche Bearbeitungszeit nicht allzu groß werden zu lassen. Die Projektpartner einigten sich darauf, dass die durchschnittliche Bearbeitungszeit 10 Minuten nicht überschreiten sollte und dies bereits in der Ankündigung der Befragung erwähnt wird. Ferner legte man ein Limit von drei Fragen pro Thematik fest, so dass am Ende ein Fragebogen mit neun Fragen entstand.
Grundsätzlich ist bei der Fragebogenkonstruktion darauf zu achten, dass mit „Eröffnungsfragen“ oder „Eisbrecherfragen“ begonnen wird (Vgl. Diekmann 2006, 414). Diese Einstiegsfragen sollen für alle Probanden einfach zu beantworten sein und die Befragten auf die Umfrage einstimmen. Gleichzeitig sollten nach Möglichkeit auch wichtige Informationen gewonnen werden (ebd.). Im Rahmen dieser Umfrage lag es nahe, den Befragten zunächst die Wahl der Umfragesprache zu lassen und sie den Teilgebieten des Oberrheins zuzuordnen (Vgl. Frage 1 und 3 im Anhang). Auf diese Weise konnten bereits zum Einstieg wichtige Informationen über die Beteiligung der Ansprechpartner aus den drei Teilgebieten generiert werden. Als zweite Einstiegsfrage wurde das Gründungsjahr der Clusterbzw. Netzwerkinitiative abgefragt.
Auf die Eröffnungsfragen folgten die inhaltlichen Fragen [3]. Aufgrund der thematischen Nähe der Gebiete Evaluation und Qualitätsmanagement wurden diese Fragen zunächst gestellt. Die Fragen bezüglich der Fortbildung bildeten den Abschluss, da diese inhaltlich weniger komplex waren. Generell lässt sich bei der Beantwortung von Fragebögen feststellen, dass die Aufmerksamkeit im Laufe der Zeit abnimmt (Vgl. Diekmann 2006, 414), daher war es konsequent, inhaltlich wichtige Fragen in der Mitte bzw. im zweiten Drittel des Fragebogens zu platzieren.
Bei der Konstruktion des Fragebogens wurde auf mehrere Fragearten zurückgegriffen. Mit Bezug auf die Antwortmöglichkeiten, lassen sich drei Fragetypen unterscheiden: Geschlossene Fragen, offene Fragen und Hybridfragen (Vgl. Faulbaum et al. 2009, 19f.). Geschlossene Fragen haben den Vorteil, dass die Antworten im Gegensatz zu offenen Fragen einfacher verglichen werden können. Außerdem benötigen die Befragten zur Beantwortung weniger Zeit, da lediglich die vorgegebenen Antwortmöglichkeiten ausgewählt werden und keine eigenen Formulierungen der Antworten vorgenommen werden müssen (Vgl. Diekmann 2006, 414). Bei der Erstellung des Fragbogens wurde jedoch festgestellt, dass häufig nicht alle möglichen Antworten bekannt sind, so dass zudem Hybridfragen verwendet wurden. Bei Hybridfragen werden feste Antwortkategorien vorgegeben, gleichzeitig können die Befragten in einem Textfeld
„Sonstiges“ weitere ihnen wichtig erscheinende Antworten geben (Vgl. Faulbaum et. al 2009, 20). Für die Fragen im Bereich Qualitätsmanagement wurde zusätzlich eine Filterfrage verwendet, so dass nur der relevante Teil der Befragten auf die folgende Frage Auskunft geben musste.
Bei der Entwicklung eines Fragebogens sollte grundsätzlich mit einer Vorerhebung gearbeitet werden (Vgl. Diekmann 2006, 169; Faulbaum et al. 2009, 96; Atteslander 2010, 295f.). Dies Vorerhebung (Pretest) simuliert die spätere reale Umfrage und dient dazu, mögliche Schwachstellen und Verbesserungsmöglichkeiten des Umfragedesigns und -ablaufs zu identifizieren. Nach Atteslander (2010, 296) sind dabei folgende Punkte zu beachten: „die Zuverlässigkeit und Gültigkeit, die Verständlichkeit von Fragen, die Eindeutigkeit von Kategorien, die konkreten Erhebungsprobleme“. Um diese Punkte zu überprüfen und bei der späteren Online-Befragung zu berücksichtigen, wurde dementsprechend auch ein Pretest durchgeführt. Der Fragebogen wurde in seiner Entwurfsversion an 20 Personen verschickt, die 10 Tage Zeit hatten, den Fragebogen auszuprobieren und gleichzeitig auf jeder Umfrageseite über ein Kommentarfeld ihre Anmerkungen einzutragen. Dabei haben 9 Personen insgesamt etwa 20 Bemerkungen zu den einzelnen Fragen eingetragen29. Die Korrekturen und Verbesserungsvorschläge wurden teilweise direkt übernommen, teilweise aber auch mit den weiteren Projektpartnern diskutiert. Auch hier galt, dass die Letztentscheidung bei dem Projektpartner lag, dem die Frage zugewiesen wurde.
- [1] Als
- [2] Fachhochschule Nordwestschweiz verfügte über die Lizenzen der genutzten Software „Questback“. Die Zugangsdaten wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Alternativen waren im Gespräch: EvaSys, Google Docs, Question Data, 2ask.ch, Survey Monkey, SoSci Survey und MAQ
- [3] Grundsätzlich war jeder Projektpartner für seine Fragen selbst verantwortlich. Dennoch wurden die Formulierung und insbesondere die Übersetzung in der Gruppe diskutiert und teilweise angepasst. Die Entscheidung, wie letztlich die Formulierung in der endgültigen Version des Fragebogens lautete, lag bei den Projektpartnern.